Die ethnische Zugehörigkeit der Atlantier
Inhaltsverzeichnis
Vorbemerkung
von Tony O’Connell
Die Frage nach der ethnischen Identität der Atlantier hat eine Bandbreite spekulativer Vorschläge hervorgebracht, die fast so umfangreich ist wie jene der vorgeschlagenen Standorte für Platos verlorene Insel. Es ist jedoch sehr wahrscheinlich, dass wir bereits wissen, wer die Atlantier waren, aber unter einem anderen Namen.
Die folgende Liste enthält einige der beliebtesten Vorschläge und ist daher nicht unbedingt vollständig. Während Forscher bestimmte Standorte für Atlantis vorgeschlagen haben, haben nicht alle eine archäologisch identifizierte Kultur ausgemacht, die zu ihrem gewählten Standort passt. Das Problem ist, dass die meisten der vorgeschlagenen Orte im Laufe der Jahrtausende aufeinanderfolgende Invasionen verschiedener Völker erlebt haben.
Es scheint daher, dass der fruchtbarste Ansatz zur Lösung des Problems der Identifizierung der Atlantier darin besteht, sich zunächst darauf zu konzentrieren, das Datum des Niedergangs von Atlantis zu bestimmen. Dies sollte die Anzahl möglicher Kandidaten verringern und die Identifizierung der Atlantier erleichtern.
Ein letzter zu berücksichtigender Punkt ist, dass die historischen Atlantier eine militärische Allianz waren und als solche möglicherweise mehr als eine oder auch keine der hier aufgeführten Völkerschaften eingeschlossen haben. Von den mythischen Atlantiern, zu denen die fünf männlichen Zwillingspaare und ihre Nachfolger gehörten, ist zu erwarten, dass sie eine gemeinsame Kultur teilten, wohiningegen militärische Koalitionen häufig ungleichartig sind.
Übersicht
- Briten: William Comyns Beaumont, E. J. de Meester, Donald Ingram, George H. Cooper, Anthony Roberts, Paul Dunbavin.
- Cro-Magnon: R. Cedric Leonard, [...] Georges Poisson, Robert B. Stacy-Judd, Kurt Bilau, Louis Charpentier.
- Iren: Ulf Erlingsson, George H. Cooper, John Whitehurst, Thomas K. Dietrich, Padraig A. Ó Síocháin, Lewis Spence.
- Malteser: Anton Mifsud, Francis Xavier Aloisio, Kevin Falzon, Bibischok, Joseph A. Bosco, David Calvert-Orange, Giorgio Grongnet de Vasse, Albert Nikas, Joseph S. Ellul, Francis Galea, Tammam Kisrawi, Charles Savona-Ventura, Hubert Zeitlmair.
- Maya: Robert B. Stacy-Judd, Charles Gates Dawes, Colin Wilson, Adrian Gilbert, L. M. Hosea, Augustus Le Plongeon, Teobert Maler, Joachim Rittstieg, Lewis Spence, Edward Herbert Thompson, Jean-Frédérick de Waldeck.
- Megalith-Bauer: Lucien Gérardin, Paolo Marini, Sylvain Tristan, Jean Deruelle, Alan Butler, Alfred de Grazia, Helmut Tributsch, Hank Harrison, Walter Schilling, Robert Temple|Robert Temple, Manuel Vega.
- Minoer: K.T. Frost, James Baikie, Walter Leaf, Edwin Swift Balch, Donald A. Mackenzie, Ralph Magoffin, Spyridon Marinatos, Georges Poisson, Wilhelm Brandenstein, A. Galanopoulos, J. G. Bennett, Rhys Carpenter, P.B.S. Andrews, Edward Bacon, Willy Ley, J.V. Luce, James W. Mavor, Henry M. Eichner, Prinz Michael von Griechenland, Nicholas Platon, N.W. Tschoegl, Richard Mooney, Rupert Furneaux, Martin Ebon, Francis Hitching, Charles Pellegrino, Rodney Castleden, Graham Phillips, Jacques Lebeau, Luana Monte, Hendrik Bruins, Gavin Menzies, Lee R. Kerr, Daniel P. Buckley.
- Sarden: Paolo Valente Poddighe, Robert Paul Ishoy, Sergio Frau, Mario Tozzi, Diego Silvio Novo, Antonio Usai, Giuseppe Mura.
- Sizilianer: Phyllis Young Forsyth, Thorwald C. Franke, Axel Hausmann, Peter Jakubowski, Alfred E. Schmeck, M. Rapisarda.
- Schweden: Johannes Bureus, Olof Rudbeck d.Ä..
- Trojaner: Eberhard Zangger
Redaktionelles Addendum
(red) Tony O’Connell war bei der Zusammenstellung der obigen Liste insofern etwas 'großzügig', dass er darin auch Autoren aufgenommen hat, die Platons Atlantisbericht keinerlei Historizität zubilligen, sondern - der Fiktionalitäts-These folgend - im Rahmen von Inspirations-Hypothesen die Ansicht äußern, bestimmte (historisch nachweisbare) Ereignisse, welche natürlich mit speziellen Völkern und Ethnien in Zusammenhang stehen, hätten dem Athener Philosophen Ideen für die Inhalte seiner ansonsten 'erfundenen' Atlantida geliefert.
Natürlich macht es durchaus einen Unterschied, ob jemand ein bestimmtes altertümliches Volk als Atlantier identifiziert, oder es bzw. seine Handlungen lediglich als Ideengeber für eine fiktionale Handlung einordnet. Da jedoch - aus dem Blickwinkel von Verfechtern der Historizitäts-These - auch Beiträge der letztgenannten Kategorie zur Klärung der ethnischen Identität der Atlantier beitragen können, ist an Tony O’Connells Auflistung im Grundsatz nichts auszusetzen.
Anmerkungen und Quellen
Dieser Beitrag von Tony O’Connell (©) wurde seiner atlantologischen Online-Enzyklopädie Atlantipedia.ie entnommen, wo er am 28. Mai 2010 unter dem Titel "Identity of the Atlanteans (m)" erstveröffenlicht und nachfolgend weiter ausgebaut wurde. Übersetzung ins Deutsche und redaktionelle Bearbeitung nach dem Stand vom 07. März 2020 durch Atlantisforschung.de.
Bild-Quelle:
- Dovilio Brero (Urheber) / Bild-Archiv Atlantisforschung.de