Was wissen wir über die Steinkugeln von Costa Rica?

von William R. Corliss (1987)

Abb. 1 Lage-Skizze von sechs der mysterösen Stein-Kugeln auf Farm 4-35C in Costa Rica

Bücher und und Artikel über Stonehenge, die Statuen auf den Osterinseln und die ägyptischen Pyramiden sind legion. Wenn wir auch zugestehen, dass diese Strukturen wichtig und faszinierend sind, so fragen wir uns doch, warum Costa Ricas akribisch gearbeitete Stein-Kugeln im 'Würgegriff' der Wissenschaft dahin schmachten. Sie verkörpern eine exquisite Handwerkskunst. Solch geometrische, in Granit geschnittene, Perfektion ist bemerkenswert - für jede alte Kultur. Letztlich entzieht sich uns der Zweck dieser Steine vollständig. Warum sind solche Meisterwerke der Steinmetz-Kunst in der Gegend verstreut und bisweilen unter dem dunklen Dach des Dschungels verborgen?

M.T. Shoemaker macht sich in einer netten Rekapitulation des Stein-Kugel-Mysteriums [1] ebenfalls Gedanken über diese Dinge. Seine Zusammenstellung von Fakten und Abblidungen stachelt uns an, mehr über diese Kugeln und darüber zu erfahren, was ihre Schöpfer mit ihnen beabsichtigten:

  • Die Kugeln findet man im Delta des Flusses Diquis, nahe der Pazifik-Küste im Süden Costa Ricas.
  • Die Größe der Steinkugeln reicht von einem Inch bis zu 8 Fuß im Durchmesser.
  • Mindestens 186 Kugeln sind in der Literatur verzeichnet. Mit Sicherheit sind noch viele unentdeckt geblieben.
  • Es gibt in der Gegend keine Granit-Vorkommen; und in der Nähe der Kugeln wurden keine Werkzeuge zur Steinbearbeitung gefunden.
  • "Die besten Kugeln sind das vielleicht schönste Beispiel für Präzisions-Steinmetzarbeit in der antiken Welt." Die maximal-Abweichung im Umfang einer Kugel mit einem Durchmesser von 6 Fuß, 7 Inch liegt lediglich bei 0.5 Inch, oder 0.2%.
  • Die Kugeln sind häufig gruppiert, aber es scheint kein generelles System oder einen Ausrichtungs-Modus zu geben.
  • "Ein äußerst verwirrendes Mysterium taucht bei einer Untersuchung der Diquis-Kultur auf. Die superben Steinmetz-Kenntnisse, die zur Erschaffung der Kugeln notwendig waren, wurden bei keinem anderen Objekt angewandt." Warum?

So sehen die hervorstechenden Fakten aus. Zu unserem Bedauern verraten sie uns wenig über das 'wie', 'warum' und möglicherweise 'woher' der Kugeln.


Anmerkungen und Quellen

Dieser Beitrag von William R. Corliss (© 1987-2000) erschien erstmals unter dem Titel "COSTA RICAS NEGLECTED STONE SPHERES" bei Science Frontiers Nr. 52, Juli / Aug. 1987; Übersetzung ins Deutsche nach http://www.science-frontiers.com/sf052/sf052a01.htm durch Atlantisforschung.de

Fußnote:

  1. Siehe: Michael T. Shoemaker, "Strange Stone Spheres", in: Pursuit, 19:145, 1986.)

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