Streitfall Waipoua Forest in Neuseeland

Über einen der großen archäologischen Vertuschungs-Skandale des 20. Jahrhunderts

von Ancient-Wisdom

Abb. 1 Geographische Lage des Waipoua Forest im Norden der Nordinsel Neuseelands

Zwischen den späten 1970er und den späten 1980er Jahren wurden im Waipoua Forest großflächige und sehr kostenintensive archäologische Ausgrabungen durchgeführt. Die detaillierte Kartierung und die Aufzeichnungen zu dem Komplex aus Stein-Wällen, Herdstellen, Stein-Strukturen, die von den Ärchäologen als Altäre definiert wurden, Obelisken mit Einritzungen, Petroglyphen (Fels-Ritzzeichnungen), Ringen von Menhiren, kreisförmigen Steinhügeln und mit Steinen begrenzten Wasserwegen [wurden nicht veröffentlicht], sondern stattdessen unter ein 75 Jahre währendes Informations-Embargo gestellt, das bis 2063 befristet wurde. 1988 wurden die archäologischen Aufzeichnungen zu den Grabungen im Waipoua Forest von Kaikohe an das Nationalarchiv in Auckland weitergeleitet. Am Ende der archäologischen Grabungen wurde jeglicher öffentlicher Zugang zu dem Gebiet verweigert. Besucher, welche sich die Stein-Artefakte ansehen wollten, wurden weggeschickt. Das DOC lehnte Anfragen von Historikern und Archäologen ab. Die offizielle Begründung des DOC lautete, das Gebiet sei für tabu erklärt worden und unterliege den Ansprüchen des Vertrags von Waitangi. [1]

Abb. 2 Einer der zahllosen Mauerreste im Waipoua Forest (Foto: electrobleme, Electric Universe)

Was man anfangs überhaupt nicht erkannte, war, dass [dort] bestimmte Informationen entdeckt worden sind, welche die regionale Geschichte über Nacht umschreiben könnten, da sie Evidenzen für eine kulturelle Präsenz in Neuseeland vor den Māori einschließen. Als man die Bedeutsamkeit der Informationen aus Waipoua erkannte, brachten bestimmte neuseeländische Regierungsstellen ein offizielles, von einem Archäologen namens Michael Taylor gezeichnentes archivarisches Dokument heraus, welches eindeutig die Absicht aufzeigte, der Öffentlichkeit diese archäologischen Informationen für einen Zeitraum von 75 Jahren vorzuenthalten. So kam es, dass eine enorme Menge historischer Informationen dazu ausersehen wurde, unterdrückt zu werden, und acht Jahre lang erfolgreich verborgen wurde.

1996 versuchte ein Forscher mit Namen Gary Cook [zunächst] erfolglos, eine Kopie des archäologischen Berichts zu erhalten, der die Grabungen der 70er bis 80er behandelte. Schließlich nahm Gary die Dienste eines Rechtsanwalts in Anspruch, der Eingaben an den Ombudsman machte, um die Aufhebung des illegalen Embargos zu erzwingen. Diese Eingaben an den Ombudsman führten zur Freigabe einer großen Menge von Material, doch die Radiokarbon-Datierungen fehlten.

Abb. 3 Dass das Wissen um die steinernen Relikte im Waipoua Forest der Öffentlichkeit vorenthalten werden sollte, gehört zu den größten Skandalen der Archäologie im 20. Jahrhundert. (Foto: electrobleme, Electric Universe)

Nach weiteren Beschwerden wurden die Akten schließlich freigegeben, doch sie waren noch immer unvollständig. Es fehlte ein entscheidend wichtiger Bericht über Proben, die im Radiokarbon-Testlabor der University of Waikato untersucht wurden. Die bis dahin veröffentlichten Daten stammten von Material der Ausgrabung, das in den Bereich der Besitzergreifung durch die modernen Māori fiel (die offizielle Datierung der Regierung für die Ankunft der ersten Menschen aus dem östlichen Polynesien ist das späte 13. Jahrhundert. Kupe soll im 14. Jahrhundert eine Rolle gespielt haben.) Doch es fehlte jede Spur von den Daten, welche einen früheren Zeitraum auswiesen.

Dann tauchte die verschollene Akte durch eine merkwürdige Fügung des Schicksals wieder auf, wurde anonym der Historikerin Joan Leaf [2] aus Hokianga zugeschickt, die sich 1996 gemeinsam mit Noel Hilliam in einem Interview bei Radio Pacific über das Nichtvorhandensein eines Zugangs zu diesen Informationen beklagt hatte. Die Daten von einem Lebensmittel-Müllhaufen bei Motuhuru zeigten eine tatsächliche Alters-Datierung von 950 plus/minus 50 Jahren an. Dies war der verschollene Bericht [...] über 1000 Jahre alte Katzenaugen-Schneckenhäuser, die 1986 von Michael Taylor aus einem Abfallhaufen gesammelt wurden. Die Messwerte bestätigten, dass in der Gegend, die heute Waipoua Forest genannt wird, bereits Menschen lebten, als die Vorfahren der modernen Māori dort ankamen. In der selben Akte befanden sich des weiteren auch die Messwerte einer Pipi-Muschel, die aus einem Abfallhaufen eingesammelt wurde, den Michael Taylor bei Kokohuia, Omapere, ausgrub. Auch sie wies eine Radiokarbon-Datierung von 900 plus/minus 50 Jahren auf. [3]

Die Restriktionen wären bis 2063 in Kraft geblieben, wären die Rechtsgrundlagen nicht juristisch durch den von Gary Cook initiierten Vorstoß angefochten worden. Ohne dies wäre die wahre Geschichte Neuseelands von den öffentlich zugänglichen Aufzeichnungen ferngehalten worden.


Anmerkungen und Quellen

Dieser Beitrag, welcher der Webseite Ancient-Wisdom entnommen wurde, stellt einen - dort "The Case of Waipoua Forest, New Zealand (A Twentieth Century Archaeological Cover-up Exposed)" betitelten - Auszug aus dem Artikel "Suppressed Archaeology" dar. Übersetzung ins Deutsche, Illustration und redaktionelle Bearbeitung durch Atlantisforschung.de.

Fußnoten:

  1. Siehe: Raynor Capper, "NEW ZEALAND HISTORY UNDER SIEGE PART 3, Hidden Wonders in Waipoua Forest", bei: elocal
  2. Red. Anmerkung: Zu ihrer Arbeit siehe: Joan M. Leaf, "Hawaiki 2000 BC to Hokianga", Selbstverlag, 1993
  3. Siehe: Raynor Capper, op. cit.

Bild-Quellen:

1) Grutness und PerPlex bei Wikimedia Commons, unter: File:NZ-Waipoua F.png
2) electrobleme, stone builders civilizations and forbidden history - Waipoua Forest Stone City, bei: Electric Universe forum
3) ebd.