Rotes, weißes und schwarzes Gestein

von Tony O’Connell

Abb. 1 Rote, weiße und schwarze Trümmer im Zentum der archäologischen Fundstätte von Souss im Süden Marokkos, einer probaten Kandidatin für die Hauptstadt von Atlantis. (Foto: Michael Hübner, Asalas.org)

Das rote, weiße und schwarze Gestein, welches, wie Plato sagte, die Gebäude der atlantischen Hafenstadt zierte, haben Atlantissucher dazu geführt, eifrig diesem scheinbar eindeutigen Hinweis nachzugehen. Indes verschafft und dieses spezielle Detail, wie so viele Aspekte der Atlantis-Erzählung, keineswegs einen klaren Anhaltspunkt auf eine bestimmte Örtlichkeit.

Jürgen Spanuth berichtet [1], wie die alten Kanarier ihre Tempel mit rotem, weißen und schwarzem Gestein - die Farben von Tuff, Bimsstein und Lava - verzierten. Auch die Felswände von Santorin sind dafür bekannt, rotes, weißes und schwarzes Gestein aufzuweisen. Die besagten drei Materialien sind häufig im Nahbereich von Vulkanen zu finden und mögen als wertvoller Hinweis auf die Örtlichkeit von Atlantis betrachtet werden. Allerdings kommt diese Kombination von Gesteins-Farben nicht ausschließlich an vulkanischen Örtlichkeiten vor, wie Jim Allen bei Pampa Augallas in den Anden und Peter Daughtrey [2] für seine Fundstätte von Silves in Portugal demonstriert haben.

Obwohl Atlantis bei einem Erdbeben zerstört wurde, sind Vulkane häufig in ein und der selben Haupt-Region [orig.: "general region"; d.Ü.] zu finden, wie zum Beispiel im zentralen Mittelmeer-Raum, der sowohl seismisch als auch vulkanisch sehr aktiv ist und, meiner Meinung nach, der Haupt-Kandidat für die Lokalität von Atlantis. Diese Ansicht wird von Plato selbst bestätigt, der uns zweimal (Timaios 25b und Kritias 114c) berichtet, dass das Territorium der Atlantier-Allianz sich von Nordafrika bis nach Tyrrhenien in Italien erstreckte. [...]

Ian Wilson betont, dass rote, weiße und schwarze Bausteine umfangreich in Çatal Hüyük verwendet wurden. Erwähnt werden sollte auch, dass Díaz-Montexano auf seiner Webseite Fotos vorrömischer Statuen in der Nähe von Gibraltar herausgebracht hat, deren Bauform rote, weiße und schwarze Blöcke einschließt. Jonas Bergmann hat darauf hingewiesen, dass entsprechend gefärbte Steine in Marokko zu finden sind. Zu weiteren solchen Örtlichkeiten gehören die Azoren, Algerien und Sardinien.


Anmerkungen und Quellen

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Dieser Beitrag von Tony O’Connell (©) erschien erstmals am 29. Mai 2010 bei Atlantipedia.ie mit dem Titel: "Red, White and Black (m)". Übersetzung ins Deutsche und redaktionelle Bearbeitung durch Atlantisforschung.de im Februar 2018.

Fußnoten:

  1. Siehe: Jürgen Spanuth, "Atlantis - The Mystery Unravelled", London (Arco), 1956, S. 125
  2. Siehe: Peter Daughtrey, "Atlantis and the Silver City", Norton, dist. (Pegasus), S. 120 --- ISBN 978-1-60598-415-5

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