Henry O’Brien
...und die Rundtürme Irlands
von Tony O’Connell
Henry O’Brien (1807-1835) war ein in der Grafschaft Kerry geborener Ire, der nur kurze 28 Jahre lebte. Im Jahr 1830 veranstaltete die Royal Irish Academy einen Wettbewerb um die am besten geeignete Abhandlung zur Erläuterung von Herkunft und Zweck der 'Round Towers' (Abb. 1) in Irland. Der Siegerpreis ging an George Petrie. Die These von O’Brien wurde als zu radikal angesehen, und so wurde O’Brien kontroverserweise nur ein Trostpreis von 20 GBP [für den 2. Platz; d. Red] verliehen.
Seine Arbeit wurde 1834 veröffentlicht [1] und in jüngeren Jahren mit neuen, aber völlig irreführenden Titeln neu aufgelegt, die darauf hindeuten, dass der Autor Irland mit Atlantis in Verbindung gebracht habe [2] [3]. Das Buch hat aber nichts mit Atlantis oder Plato zu tun, sondern ist ein Versuch, den Bau der berühmten Rundtürme Irlands den Tuatha Dé Danann zuzuschreiben, die im fernen Nebel der Zeit in Irland einmarschierten und von denen O’Brien behauptete, sie stammten ursprünglich aus Persien. Das Buch ist im schwülstigen Stil der damaligen Zeit geschrieben und wird heute als 'nicht leicht zu lesen' angesehen. Es kann nun jedoch kostenlos eingesehen oder aus dem Internet heruntergeladen werden [4] [5].
Während die Theorie von O'Brien heute vielleicht absonderlich erscheinen mag, hat das 21. Jahrhundert immer wieder revolutionäre Theorien über unsere runden Türme hervorgebracht, die sich sowohl auf ihre Funktion als auch auf ihre Position beziehen. Nachdem z.B. der amerikanische Professor Phil Callahan eine Karte von Irland mit diesen Türmen studiert hatte, stellte er fest, dass „die Türme zur Zeit der Wintersonnenwende eine Sternkarte des nördlichen Nachthimmels bildeten“ (Abb. 2). Er geht jedoch noch weiter [6] und behauptet: Die "Böden um runde Türme sind hoch paramagnetisch und erfreuen sich großer Fruchtbarkeit."
Callahan glaubt, dass die irischen Türme als Wellenleiter oder Antenne für Strahlung mit besonders niedriger Frequenz (ELF) von hoch über der Erde (Schumann-Strahlung) und der Sonne dienen. ELF-Wellen sind für unsere Gesundheit lebenswichtig und können im Gegensatz zu höheren Strahlungsfrequenzen Wasser und Boden durchdringen. Um eintreffende ELF zu verstärken, müssen Türme paramagnetisch sein, und der Effekt wird noch verstärkt, wenn paramagnetische und diamagnetische (d.h. von einem Magneten schwach abgestoßene) Materialien sandwichartig zusammengelegt sind. Callahans Theorien werden in seinem Buch Ancient Mysteries, Modern Vision [7] genauer untersucht.
Anmerkungen und Quellen
Dieser Beitrag von Tony O’Connell (©) wurde seiner atlantologischen Online-Enzyklopädie Atlantipedia.ie entnommen, wo er am 25. Mai 2010 unter dem Titel "O’Brien, Henry" erstveröffenlicht und nachfolgend weiter ausgebaut wurde. Übersetzung ins Deutsche und redaktionelle Bearbeitung (einschließlich Ergänzungen) nach dem Stand vom 26. Januar 2020 durch Atlantisforschung.de.
Fußnoten:
- ↑ Siehe: Henry O’Brien, "The round towers of Ireland, or, The mysteries of Freemasonry, of Sabaism, and of Budhism : for the first time unveiled", London (Whittaker), 1834 (bei Archive.org online; d.Red)
- ↑ Siehe: Henry O’Brien, "Atlantis in Ireland", Garber Communications, 1989
- ↑ Siehe: Henry O’Brien, "The Round Towers of Atlantis", CreateSpace Independent Publishing Platform, 2014
- ↑ Siehe: Henry O’Brien, "THE ROUND TOWERS OF IRELAND - OR - THE HISTORY OF THE TUATH-DE-DANAANS", A NEW EDITION WITH INTRODUCTION, SYNOPSIS, INDEX, ETC., London / Calcutta, 1898 (online bei Project Gutenberg)
- ↑ Red. Anmerkung: Eine digitalisierte Ausgabe des Buches von 1898 ist auch bei Archive.org abrufbar.
- ↑ Siehe: Malaga Bay, 09. März 2016, unter: "Philip Callahan and The Round Towers" (abgerufen: 26. Januar 2020)
- ↑ Siehe: Philip S. Callahan, "Ancient Mysteries, Modern Visions: The Magnetic Life of Agriculture", Acres U.S.A., 1984
Bild-Quellen:
- 1) Superbass (Urheber) bei Wikimedia Commons, unter File:Glendalough Round Tower.jpg (Lizenz: Creative-Commons, „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 nicht portiert“)
- 2) Bild-Archiv Tony O’Connell (Atlantipedia.ie)