George Stanley Faber

Historisches Kurzportrait

Abb. 1 George Stanley Faber (1773-1854)

(red) George Stanley Faber (Abb. 1) (oft auch G. S. Faber geschrieben; * 25. Oktober 1773 in Calverley, Yorkshire; † 27. Januar 1854 in Sherburn House, County Durham) war ein anglikanischer Theologe und Autor zahlreicher religiöser sowie religionsgeschichtlicher Schriften, der auch einen Beitrag zum Atlantis-Diskurs des frühen 19. Jahrhunderts leistete.

Zunächst erscheint erwähnenswert, dass G. S. Faber als Anhänger der christlichen Typologie der Ansicht war, alle Mythen der Welt stellten verfälschte Versionen vermeintlich unsprünglicher Ereignisse dar, über welche die Bibel berichtet. Des Weiteren war er ein Verfechter der so genannten Day-Age Theorie zur Auslegung des alttestamentarischen Schöpfungsberichts. [1] Diese von ihm vertretene Variante des 'Alte Erde-Kreationismus' postuliert, dass mit den sechs Tagen der Schöpfung, von denen in der Genesis die Rede ist, nicht gewöhnliche irdische Tage von 24 Stunden Länge gemeint sind, sondern weitaus längere Perioden von Jahrtausenden oder Millionen von Jahren. Die Aussagen in der Genesis können folglich mit den Erdzeitaltern und der geologischen Tiefenzeit in Einklang gebracht werden. [2]

Abb. 2 Das Titelblatt des 2. Bandes von "The Origin of Pagan Idolatry" (1816)

Zudem vertrat Faber eine Art 'bibel-basierten Euhemerismus'. So nahm er in seinem 1816 erschienenen, dreibändigen Werk "The Origin of Pagan Idolatry" (Der Ursprung des heidnischen Götzenglaubens) an, alle 'heidnischen' Nationen hätten die selben Götter angebetet, bei welchen es sich um vergöttlichte Menschen gehandelt habe. Dies habe mit dem Turmbau zu Babel begonnen, und die Triaden oberster Gottheiten bei den 'Heiden' sollen die drei Söhne Noahs repräsentiert haben. [3]

In Band 2 von The Origin of Pagan Idolatry geht Faber bei seiner Betrachtung 'heidnischer' Sintflutüberlieferungen auch auf Platons Atlantisbericht ein. [4] "Er vermutete", wie es bei Tony O’Connell zusammenfassend heißt, "dass Atlantis im Atlantik lag, direkt jenseits der Säulen des Herakles, doch anfangs sei der Atlantik nicht mit dem Mittelmeer verbunden gewesen. Indes wiederholte [Faber] die Ansicht einiger seiner Fachkollegen und schlug vor, ein außergewöhnlicher >Zustrom von Wasser< aus den Flüssen Europas habe den Pegel des Mittelmeers angehoben, was in Kombination mit einem Erdbeben den Isthmus bei Gibraltar zerbrach, der Europa und Afrika miteinander verband, und das plötzliche Ausströmen in den Atlantik spülte Atlantis hinfort." [5]





Anmerkungen und Quellen

Fußnoten:

  1. Quelle: Wikipedia - The Free Encyclopdia, unter: "George Stanley Faber" (abgerufen: 5. März 2016)
  2. Quelle: Wikipedia - The Free Encyclopdia, unter: "Day-age creationism" (abgerufen: 5. März 2016)
  3. Quelle: Wikipedia - The Free Encyclopdia, unter: "George Stanley Faber" (abgerufen: 5. März 2016)
  4. Siehe: George Stanley Faber, "The Origin of Pagan Idolatry: Ascertained from Historical Testimony and Circumstantial Evidence : 3 Volumes, Band 2", Rivington, 1816, S. 160 ff.
  5. Quelle: Tony O’Connell, "Faber, George Stanley", 12. Februar 2014, bei Atlantipedia.ie (abgerufen: 5. März 2016; Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de)

Bild-Quellen:

1) Tony O’Connell, "Faber, George Stanley", 12. Februar 2014, bei Atlantipedia.ie
2) Rivington, London / Google Books / Bild-Archiv Atlantisforschung.de