Francisco Cervantes de Salazar

Historisches Forscher- und Autorenportrait

(red) Francisco Cervantes de Salazar (Abb. 1) (1514-1575) war ein spanischer Gelehrter, der unter anderem eine Professur an der Universität zu Osuna (im Königreich Sevilla) inne hatte und als Rektor an der 1551 gegründeten Königlichen und Päpstlichen Universität von Mexiko tätig war. [1]

Biographische Notizen

Abb. 1 Francisco Cervantes de Salazar (1514-1575) auf einem Gemälde aus dem 18. Jahrhundert

Bei der englischsprachigen Wikipedia finden wir folgende Informationen über Cervantes de Salazars Leben: "Er wurde im spanischen Toledo geboren und wuchs dort auch auf. Er besuchte zuerst die Grammatik-Schule von Alejo Venegas und studierte dann an der Universität Salamanca. Im Jahre 1539 begleitete er den Lizentiaten Pedro Giron in die Niederländer, wo er, neben anderen Berühmtheiten, Juan Luis Vives traf. Im Jahr 1546 gab er eine Sammlung aus drei Werken heraus, 'Apólogo de la ociosidad y el trabajo' von Luis Mejía, 'Introducción y camino de la sabiuduría' von J.L. Vives und 'Diálogo de la dignidad del hombre' von Pérez de Oliva, das Cervantes durch Hinzufügung von fast zwei Dritteln zu Olivas Originalentwurf vervollständigte.

Nachdem er den ersten Teil seines Lebens in Spanien verbracht hatte, ging er um 1550 nach Mexiko und lebte dort bis zu seinem Tod. Er machte eine erfolgreiche akademische Karriere an der kurz zuvor gegründeten Universität von Mexiko und wurde zweimal zu deren Rektor ernannt. Er veröffentlichte eine Sammlung von lateinischen Dialogen, welche Mexiko-Stadt beschreiben (Commentaria in Ludovici Vives ..., 1554) und hinterließ eine unvollständige Chronik der mexikanischen Eroberung (Crónica de la Nueva España, 1560? [2]), die bis zum 19. Jahrhundert unveröffentlicht blieb." [3]

Cervantes de Salazar und Atlantis

In besagter - laut Lee Eldridge Huddleston erst 1914 erschienener - Crónica de la Nueva España befasste Cervantes de Salazar sich vor dem Hintergund der Frage nach der Herkunft der Indianer auch mit Platons Atlantis. Dabei schloss er sich den Argumenten Agustín de Zárates an, welcher seinerseits die These López de Gómaras ausgearbeitet hatte, die urtümlichen Bewohner der Neuen Welt seien in 'grauer Vorzeit' von Atlantis aus dorthin gelangt. [4] Allerdings war Cervantes de Salazar der Ansicht, dass es sich bei den im platonischen Atlantisbericht als ungefährer Zeitpunkt des Krieges zwischen Atlantiern und Athenern angegebenen 9000 Jahren (Tim. 23e, Krit. 108e) in Wirklichkeit nicht um Sonnenjahre, sondern um Mondzyklen gehandelt habe. Diesbezüglich berief er sich auf die Ansichten des antiken Gelehrten Eudoxos von Knidos. [5]





Anmerkungen und Quellen

Fußnooten:

  1. Quellen: José Angel Hernández, "La Atlántida de Platón, anatomía de un fraude cronológico" (Platons Atlantis, Anatomie eines chronologischen Betrugs), 03. November 2012, bei /joseangelh.wordpress.com; sowie: Wikipedia - The Free Encyclopedia, unter: "Francisco Cervantes de Salazar" (beide abgerufen: 14. September 2017
  2. Red. Anmerkung: Nach José Angel Hernández (op. cit.) verfasste Cervantes de Salazar seine - von König Philipp II. in Auftrag gegebene - Chronik der spanischen Eroberung Amerikas zwischen 1557 und 1564.
  3. Quelle: Wikipedia - The Free Encyclopedia, unter: "Francisco Cervantes de Salazar" (abgerufen: 14. September 2017; Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de)
  4. Quelle: Lee Eldridge Huddleston, "Origins of the American Indians: European Concepts, 1492-1729", University of Texas Press, 2015, S. 28
  5. Quelle: Tony O’Connell, "Salazar, Francisco Cervantes de (N)", 10. September 2013, bei Atlantipedia.ie (abgerufen: 14. September 2017)

Bild-Quelle: