François Arago

Historisches Forscherportrait

Auf einen Blick

Abb. 1 François Arago (1786-1853)

(red) Dominique François Jean Arago (Abb. 1) (katalanisch: Francesc Joan Domènec Aragó; * 26. Februar 1786 in Estagel bei Perpignan; † 2. Oktober 1853 in Paris) war ein renommierter französischer Astronom und Physiker, der sich auch als Politiker betätigte und eine ausschlaggebende Rolle bei der endgültigen Abschaffung der Sklaverei in Frankreich spielte. In wissenschaftlicher Hinsicht fungierte Arago, ein Absolvent der École polytechnique, an der er später auch als Professor für Geodäsie und analytische Geometrie lehrte, u.a. als Leiter der Pariser Sternwarte. Zudem wurde er Mitglied diverser Gelehrten-Vereinigungen und wissenschaftlicher Akademien, namentlich der französischen Akademie der Wissenschaft und (als auswärtiges Mitglied) der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Nach ihm benannt wurden später der Arago-Gletscher in der Antarktis, der Asteroid (1005) Arago, der Mondkrater Arago und ein Marskrater. [1]

François Arago und Atlantis

Aragos Beschäftigung mit Platons Atlantis war sicherlich nur peripherer Natur, denn bis dato waren Aussagen darüber nur in einer einzigen seiner Abhandlungen zu finden. Dabei handelt es sich um die 1844 erschienene Biographie seines Landsmanns und Forscherkollegen, des Astronomen Jean-Sylvain Bailly (1736-1793), mit dem Titel Bailly – Biographie lue en séance publique de l'Académie des Sciences... [2] (Bailly - In öffentlicher Sitzung der Akademie der Wissenschaften verlesene Biographie).

In dieser Biographie kam Arago fast zwangsläufig auch auf Baillys intensive und kaum zu übersehende Beschäftigung mit Atlantis zu sprechen. Thorwald C. Franke bemerkt dazu in seiner Kritische(n) Geschichte der Meinungen und Hypothesen zu Platons Atlantis: "Zwischen den Zeilen wird deutlich, dass Arago davon gar nichts hielt. Insbesondere brachte Arago das irrige Argument [3] vor, dass Aristoteles sich gegen die Existenz von Atlantis aussprach, um vielsagend nachzuschieben: »Bailly teilte solche Skepsis nicht«." [4] [5] Arago ist somit eindeutig den 'Atlantis-Skeptikern' der Moderne zuzuordnen.



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Anmerkungen und Quellen

Fußnoten:

  1. Quelle: Wikipedia - Die freie Enzyklopädie, unter: "François Arago" (abgerufen: 22. Juli 2019)
  2. Siehe: François Arago, "Bailly – Biographie lue en séance publique de l'Académie des Sciences le 26 Février 1844", in: J.-A. Barral (Hrsg.), Oeuvres de Francois Arago, 2. Aufl., Band 2: Notices Biographiques, Librairie des Sciences Naturelles Théodore Morgand, Paris 1865; S. 247-426. Deutsche Erstausgabe: Sämtliche Werke in 16 Bänden, mit einer Einleitung von Alexander von Humboldt, hrsgg. von Wilhelm Gottlieb Hankel, Verlag von Otto Wigand, Leipzig 1854-1860
  3. Red. Anmerkung: Zur ebenso umfassenden wie gründlichen Widerlegung des 'Wissenschafts-Mythos' von Aristoteles als 'Kronzeuge' gegen die Historizität von Atlantis siehe: Thorwald C. Franke, "Aristoteles und Atlantis - Was dachte der Philosoph wirklich über das Inselreich des Platon?", 2. erweiterte Auflage: Juli 2016, 172 Seiten, Norderstedt (BoD), ISBN: 978-3-7412-5559-5
  4. Siehe: Arago (1844), S. 277 f.
  5. Quelle: Thorwald C. Franke, "Kritische Geschichte der Meinungen und Hypothesen zu Platons Atlantis", Norderstedt (BoD), 2016, S. 398

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