Amy und William Smith

Eine weitere karibische Atlantis-Lokalisierung

von Tony O’Connell

Abb. 1 Lag Atlantis einst in der heutigen Straße von Yucatán (Bildmitte, oben), zwischen Kuba und Mexiko, auf einer ca. 10.000 v.Chr. versunkenen Landbrücke, wie Amy und William Smith vermuten?

Amy und William Smith sind ein amerikanischea Ehe- und Forscherpaar aus Flippin, Arkansas. Die Smiths behaupten, Atlantis habe sich auf einer vormaligen Landbrücke (der heutigen Yucatánstraße) (Abb. 1) befunden, die Kuba mit der Halbinsel Yucatán verbunden hatte. Dies würde mit der Behauptung von Paulina Zelitsky übereinstimmen, die 2001 die Entdeckung von Unterwassermerkmalen vor der Westspitze Kubas ankündigte, die als Überreste einer städtischen Siedlung zu gelten schienen. Amy datiert die Zerstörung dieser Landbrücke auf ca. 10000 v.Chr. Zu dieser Zeit war der Golf von Mexiko praktisch ein geschlossenes Meer, wobei die globalen Meeresspiegel 400 bis 500 Fuß (ca. 122 bis 152 m) tiefer lagen.

Sie führt die Zerstörung dieser Landbrücke auf die enormen Wassermassen zurück, die aufgrund des raschen Abschmelzens der nordamerikanischen Gletscher innerhalb kurzer Zeit aus dem Mississippi-System in den Golf flossen. Dieser Zustrom schwächte den Isthmus, durchbrach ihn allmählich und führte schließlich zu seiner völligen Vernichtung.

Die Smiths machen für diesen schnellen Rückzug der nordamerikanischen Eisdecke auf eine plötzliche Zunahme der axialen Neigung der Erde verantwortlich. Wenngleich sie keine Erklärung für diese dramatische Verschiebung anbieten, verweisen sie dazu auf zwei alte Zitate, welche die Realität dieser Polverschiebung stützen könnten - eines von Platon (Timaios 22d) und das andere aus dem Buch Henoch / Noah (65.1).

Ich bin der Meinung, dass der Ausgangspunkt ihrer Überlegungen, nämlich die Polverschiebung, weitgehend gestützt wird, auch wenn die Datierung ihres Eintretens umstritten ist. Die Zerstörung der Landbrücke von Yucatán und deren Datierung bedarf weiterer Untersuchungen. Ich persönlich lehne die Vorstellung ab, dass Platons Atlantis in der Karibik lag, obwohl es durchaus möglich ist, dass andere versunkene Städte dort entdeckt werden. Kurz gesagt, ihre Abhandlung muss noch weiterentwickelt werden, aber ich glaube, sie hat bereits wichtige Fragen für Untersuchungen und Diskussionen aufgeworfen.

Die Smiths unterstützen ihre Behauptungen mit einer gut illustrierten Webseite [1]. Sie haben ihre Ideen zudem auch bei world-mysteries.com [2] veröffentlicht. Amy hat auch ein Buch über die Identität Mose publiziert: Moses: The Josephus Solution.


Anmerkungen und Quellen

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Dieser Beitrag von Tony O’Connell (©) wurde seiner atlantologischen Online-Enzyklopädie Atlantipedia.ie entnommen, wo er am 26. Februar 2010 unter dem Titel "Smith, Amy and William" erstveröffentlicht und dann weiter ausgebaut wurde. Übersetzung ins Deutsche und redaktionelle Bearbeitung durch Atlantisforschung.de. Publikation am 15. Juni 2019.

Fußnoten:

Bild-Quelle: