Riesenfunde - in Kansas (II)

Abb. 1 Oben: Eine Impression der Landschaft im Geary County; unten: die Lage des Geary County in Kansas

(bb) Die nachfolgend vorgestellte Zeitungs-Meldung über einen Fund im Geary County (Abb. 1) aus dem Jahr 1911 halten wir aus mehreren Gründen für besonders interessant. Zum einen wird dort - im Gegensatz zu der schon damals gültigen Lehrmeinung - ganz unverblümt darauf hingewiesen, dass es sich bei den entdeckten Schädeln nicht um Überreste von amerinden Alt-Amerikanern handelte; zum anderen wird in diesem Artikel offenbar ein Fall von Schädel-Trepanation angesprochen.

Abb. 2 Die Fundmeldung aus dem Topeka State Journal vom 4. November 1911

Zudem zeigt diese Meldung (Abb. 2), die am 4. November 1911 im Topeka State Journal erschien, einmal mehr, dass es sich bei vielen Mounds keineswegs um bloße Erdaufschüttungen handelte, sondern dass sie häufig auch ein steinernes 'Innenleben' aufwiesen. Schließlich macht der Report deutlich, dass archäologische Fundstätten und präkolumbische Gräber in den USA auch zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch rücksichtslos 'platt gemacht' werden konnten, wenn dem jeweiligen Grundbesitzer der Sinn danach stand. Hier die Übersetzung des Artikels ins Deutsche:

"Junction City, Kansas, 4. November - Ein ethnologisches Rätsel ist auf der Farm von John Noland freigelgt worden, wenige Meilen nordwestlich dieser Stadt. In der Mitte von Mr. Nolands Weizenfeld befand sich ein Mound, den er einzuebnen beschloss, und indem er dies tat, legte er mehrere menschliche Schädel sowie eine große Anzahl von Knochen und Zähnen frei. Einer der Schädel und einer der Oberschenkel-Knochen, augenscheinlich von derselben Person, waren von ungewöhnlicher Größe, was anzeigte, dass diese Person zu Lebzeiten von gigantischer Statur war. Der große Schädel ist an der Hinterseite mit mehreren kleinen runden Löchern durchbohrt, augenscheinlich solchen Löchern, wie sie von kleinen Geschossen aus einer Schusswaffe verursacht würden.

Von einer unbekannten Rasse

Personen, welche die Schädel untersucht haben, sagen, dass sie nicht gewöhnlichen indianischen Schädeln ähneln, und das Fehlen indianischer Waffen und Utensilien scheint darauf hinzuweisen, dass die Knochen nicht diejenigen von Indianern waren. Trotz sorgfältiger Suche wurden in dem Cairn keine indianischen Relikte gefunden, wenngleich sich dort eine braune, pulverige Substanz befand, die Holz gewesen sein könnte. Jedenfalls sagen die ältesten Siedler, dass sie sich nicht an irgendwelche weißen Personen erinnern können, die dort bestattet wurden. Nun ist die Frage, zu welcher Rasse jene gehörten, die dort bestattet wurden.

Der Mound hatte einen Durchmesser von etwa 30 Fuß [ca. 9,14 m; d.Ü.] und war ca. 5 Fuß [ca. 1,5 m; d.Ü.] hoch. Er war mit Grasnarbe bedeckt, und gelegentlich ragte ein Stein hervor. Als Mr. Noland damit begann ihn einzuebnen, stellte er fest, dass sich etwa acht Inches [ca. 20 cm; d.Ü.] unterhalb der Grasnarbe eine Steinmauer befand. Er fuhr fort, den Schmutz wegzugraben, wobei er den Steinen folgte, bis er etwa die Hälfte der Mauer freigelegt hatte. Dann begann er an der Kuppe [zu graben], die leicht konkav war und Hinweise darauf lieferte, dass sie einst überwölbt war. Indem er in der Mitte nach unten grub, stieß er auf viele wohlerhaltene Schädel und Knochen, angehäuft an verschiedenen Stellen der künstlichen Höhle. Das Dach war augenscheinlich im Verlauf vieler Jahre eingebrochen, und nur jene Knochen blieben übrig, die von den herabfallenden Steinen geschützt wurden.

Zehn Fuß dicke Mauern

Die Entdeckung dieser Knochen interessierte Mr. Noland, der die Grabungen fortsetzte, bis er den künstlichen Mound oder Cairn vollständig freigelegt hatte. Er ist von runder Form mit einem Durchmesser von 30 Fuß [ca. 9,14 m; d.Ü.]. Die Wände, die etwa zehn Fuß [ca. 3,05 m; d.Ü.] stark und vier Fuß [ca. 1,22 m; d.Ü.] hoch sind, wurden aus Oberflächen-Gestein konstruiert, das von einem nahegelegenen Hügel herbeigeschleppt worden sein könnte. Die Steine wurden so abgelegt, wie sie aus dem Boden kamen, und es wurde kein Hammer verwendet, um sie zu formen oder zu bearbeiten. Die unteren Schichten oder Verläufe bestehen aus großen Steinen, vier oder fünf Fuß quer hinüber und sechs Inches bis ein Fuß Dicke. Die Steine waren nicht gebrochen, [sondern] augenscheinlich vom Boden der vielen Felsenriffe in jenem Landesteil aufgeklaubt worden.

Im Inneren dieser zehn Fuß dicken Mauern befand sich eine runde Kammer, etwa 10 Fuß im Durchmesser, und darin wurden die Knochen gefunden. Es wurde ein drei Fuß [ca. 0,91 m; d.Ü.] breiter Durchgang gefunden, der von außen in die Kammer führte. Der Raum muss vier Fuß [ca. 1,22 m; d.Ü.] hoch gewesen sein, bevor die Decke einstürzte." [1]


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Anmerkungen und Quellen

Fußnote:

Bild-Quellen:

1) Oben: Kgwo1972 bei Wikimedia Commons, unter: File:Konza1.jpg; unten: David Benbennick bei Wikimedia Commons, unter: File:Map of Kansas highlighting Geary County.svg (Bild-Bearbeitung durch Atlantisforschung.de)
2) CHRONICLING AMERICA - Historic American Newspapers, unter: The Topeka State journal., November 04, 1911, FOOTBALL EDITION, Page 19, Image 21 (Bild-Beareitung durch Atlantisforschung.de)