Arthur Conan Doyle: Die Maracot-Tiefe - Im versunkenen Atlantis
Ein Klassiker der phantastischen Atlantis-Literatur
(red) Die Maracot-Tiefe (Abb. 1) (Originaltitel auf Englisch: The Maracot Deep) ist ein kurzer Roman von Arthur Conan Doyle (Abb. 2) aus dem Jahr 1929, der die Wiederentdeckung der versunkenen Stadt Atlantis durch ein Forscherteam unter Leitung von Professor Maracot behandelt. Begleitet wird dieser von Cyrus Headley, einem jungen Zoologen, sowie von Bill Scanlan, einem erfahrenen Mechaniker, der in Philadelphia in einem Stahlwerk arbeitet und für den Bau des Tauchboots verantwortlich ist, welche das Team auf den Grund des Atlantiks bringt. [1]
Doyles Werk erschien erstmals als Fortssetzungsroman von Oktober 1927 bis Februar 1928 im The Strand Magazine (Abb. 3) sowie 1928 in der Saturday Evening Post [2]. Im Jahr 1929 folgte - ebenfalls als Serie - eine, The Lord of the Dark Face [3] betitelte, Fortsetzung, beginnend mit der April-Ausgabe von The Strand. Im selben Jahr wurde der Roman unter dem Titel The Maracot Deep und Other Stories von John Murray in London und von Doubleday Books aus New York in Buchform veröffentlicht. [4]
Inhalt
Der Roman baut auf der Legende von Atlantis auf, einer uralten Stadt oder einem Kontinent, die bzw. der aufgrund göttlicher Eingriffe vom Meer verschlungen wurde. Der Roman wird von Headley erzählt, der zuerst einen Brief an seinen Freund Sir John Talbot schreibt. Bei seiner anschließenden Rettung vervollständigt er seine Geschichte und gibt Details über seine Flucht und darüber an, wie sie die möglicherweise größte Gefahr für die Menschheit, den Teufel selbst, bekämpften.
Der Roman beginnt mit den Vorbereitungen für den Tauchgang vor der Küste Afrikas. Prof. Maracot behauptet, den tiefsten Graben im Atlantik ausfindig gemacht zu haben und ist versessen darauf, zusammen mit Headley und Scanlan in einem speziell vorbereiteten Tauchboot (eigentlich eine Bathysphere) hinabzutauchen. Am Rande des Grabens angelangt, wird zunächst eine Beschreibung der Unterwasserwelt vorgestellt. Das Team trifft dort auf ein riesiges Krebstier, das die Leine durchschneidet, an der das Gefährt ins Meer hinabgelassen wurde, und das Tauchboot in den Graben schleudert. Unten im Graben wird das Team von Atlantiern gerettet, den Nachfahren der letzten Überlebenden des versunkenen, aber nicht gänzlich vernichteten Atlantis.
Um sich mit ihren unfreiwilligen Besuchern zu verständigen, verwenden die Atlantier einen Gedankenprojektor, ein Gerät, das die Gedanken einer Person visualisiert, damit andere sie sehen können. Dies hilft dem Team und den Atlantiern bei der Kommunikation.
Arthur Conan Doyle liefert Beschreibungen von Arbeitsgewohnheiten und der Kultur des submarinen Atlantis sowie verschiedener Meerestiere. Die Atlanter ernähren sich von Produkten des Meeresbodens, und ihre Sklaven, griechische Nachfahren der ursprünglichen Sklaven von Atlantis, arbeiten in Unterwasserminen. Möglich wird dies durch ein außergewöhnlich starkes und leicht transparentes Material, das Atlantier zu Tauch-Helmen verarbeiten, damit Menschen unter Wasser atmen und arbeiten können.
Das Team nutzt schließlich die Leichtigkeit dieser Helm-Kugeln, um an die Oberfläche zu entkommen. Headley flüchtet mit der Tochter von Manda, der Anführerin der Atlantier.
'Lord of the Dark Face'
Im späteren Teil des Romans beschreibt Headley die Begegnung mit dem Lord of the Dark Face, einer übernatürlichen Wesenheit, welche die Atlantier einst in den Untergang führte und seitdem die Ursache für unsagbares Elend unter den Menschen war. Dieses Wesen wird mit dem phönizischen Gott Baal verglichen, der von späteren Religionen und Kulturen - speziell dem Christentum - dämonisiert und verteufelt wurde. Dieses schreckliche Wesen wird von Prof. Maracot besiegt, der nun vom Geist von Warda besessen ist, einem Mann, der es vormals geschafft hatte, eine Handvoll Atlantier davon zu überzeugen, sich auf das Schlimmste vorzubereiten, und eine Arche baute, die sie vor den Katastrophen rettete, welche ihr Land zerstörten.
Charakterzüge des Romans
Obwohl es sich lediglich um einen kurzen Roman handelt, bietet er interessante Einblicke in die Betrachung des Meers und der Tiefsee im frühen 20. Jahrhundert und insbesondere in Sir Arthur Conan Doyles eigene Überzeugungen und Ansichten. Das dramatische Ende, das am Schluss des Romans erwähnt wird, der Kampf zwischen dem ultimativen Guten und dem Bösen, offenbart die tiefe Spiritualität, die Conan Doyle in seinen späteren Jahren entwickelt hatte. Während die Abenteuer des Meisterdetektivs Sherlock Holmes die nüchtern-analytische Seite von Sir Arthur beleuchten, zeigen Romane wie Die Maracot-Tiefe, dass er sich in seinen späteren Jahren ernsthaft mit Spiritualismus beschäftigt hat. Das Werk ist nicht durch die Dominanz einer bestimmten Religion gekennzeichnet, obwohl es darin natürlich starke christliche und hellenistische Untertöne gibt.
Anmerkungen und Quellen
Dieser Beitrag basiert auf dem Artikel "The Maracot Deep" bei Wikipedia - The Free Encyclopedia (Stand: 24. Juni 2019). Übersetzung ins Deutsche und redaktionelle Bearbeitung durch Atlantisforschung.de.
Fußnoten:
- ↑ Siehe: Everett Franklin Bleiler, "Science-fiction, the early years", Kent State University Press, 1990, S. 206, ISBN 0-87338-416-4
- ↑ Siehe: Lyon Sprague de Camp, (1970), "Lost continents: the Atlantis theme in history, science, and literature", Courier Dover Publications, 1970, S. 262, ISBN 0-486-22668-9
- ↑ Siehe: John & John Grant, "The encyclopedia of fantasy" (2nd ed.), Macmillan. 1999, S. 287, ISBN 0-312-19869-8
- ↑ Siehe: Everett Franklin Bleiler op. cit. (1990)
Bild-Quellen: