Riesenfunde - in Missouri
(bb) Bisher liegt uns lediglich eine einzelne 'Ausreißer-Meldung' über Riesen-Funde in Missouri vor. Historical North American Giants berichtet in einer kurzen Notiz über eine Entdeckung, die im Jahr 1877 bei Kansas City erfolgt sein soll: "Bei Mound-Öffnungen wurde ein gigantischer Schädel freigelegt", heißt es dort. Bis zu diesem Punkt können wir diesem wenig präzisen Statement im Grundsatz noch folgen.
Gänzlich unglaubwürdig muss jedoch der Nachsatz wirken, in dem es heißt: "... und gigantische Menschen-Spuren wurden entdeckt, die zu Menschen mit einer Größe von 25 bis 30 Fuß [sic!] gehörten." [1] Das heißt mit anderen Worten, dass die Verursacher dieser angeblichen Fuß-Spuren eine Körpergröße von 8 bis 10 Metern aufgewiesen haben müssten - ein anatomisches bzw. physiologisches Ding der Unmöglichkeit!
Grundsätzlich halten wir alle Fund-Meldungen für suspekt, bei denen Größen-Angaben ge-macht werden, die wesentlich über 12 Fuß (ca. 3,66 m) liegen. Wir gehen davon aus, dass ein hominider Körper, der die oben genannten Maße - sowie eine entsprechende Masse und ein Tonnen-Gewicht - aufwiese, eine VÖLLIG ANDERS GEARTETE KONSTITUTION besitzen müsste als ein Homo sapiens, um bewegungs- und damit lebensfähig zu sein. Ein proportional vergrößertes Menschen-Skelett würde unter dem Gewicht des Körpers mit einiger Sicherheit zusammenbrechen. Das gleiche dürfte auch für ein, entsprechend vergrößertes, menschliches Herz-Kreislauf-System gelten.
Haben wir es also bei dieser Meldung mit einem Fake zu tun? Was den zweiten Teil der zitierten Notiz angeht: Mit Sicherheit! Dafür spricht - last but not least - auch die Tatsache, dass die mönströsen 'Fußspuren von Kansas City' seither nicht mehr in der anomalistischen Literatur erwähnt oder ernsthaft besprochen wurden. Der zunächst erwähnte Fund eines "Riesen-Schädels", der ansonsten in keiner Beziehung zu den märchenhaften Fußabdrücken zu stehen scheint, kann angesichts hunderter von Vergleichsfunden allerdings kaum verdächtig wirken. Vermutlich wurde auch hier die vulgär-journalistische 'MIMI-Methode' (MIMI = Make It More Interesting) angewendet, um eine, zu dieser Zeit (1877) fast schon normale und "langweilige" Meldung zu einer Sensation aufzublasen.
Daher haben wir uns entschieden, die obige Notiz unter genanntem Vorbehalt in unsere Sammlung von Fundberichten aufzunehmen und nicht in der Abteilung 'Die gefälschten Riesen' - Fakes und Flops im Visier der Giganten-Forschung unterzubringen.
Fortsetzung: Riesenfunde - in Montana
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Anmerkungen und Quellen
- ↑ Quelle: Anonymus, "Historical North American Giants", Part 1, unter http://www.bibleufo.com/humanphenom7.htm