William Niven´s verlorene Stadt

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von Ivar Zapp und George Erikson (1998)

Abb. 1 Niven's begrabene Stadt in Mexiko. Heute liegt die nicht mehr exakt lokalisierbare Fundstätte 7000 Fuß (ca. 2133 m) über dem Meeresspiegel zwischen Bergen, die noch 5000 Fuß (ca. 1524 m) höher emporragen.

Im frühen 20. Jahrhundert [1911; d. Red.] fand William Niven, ein schottischer Geologe [1], Beweise für kataklysmische Flutwellen, die bei mehreren Gelegenheiten vor zwischen 11 500 und 50 000 Jahren [2] das Tal von Mexiko überrollten. Bei der Untersuchung hunderter Sand- und Lehmgruben zwischen Texcoco und Haluepantla, stieß Niven nicht nur auf Hinweise für einen gewaltigen Kataklysmus - Strata von verstreuten Felsen, Kies, Sand und Geröll - sondern auch für alte Ruinen und prähistorische Städte darunter.

Unterhalb der 9500 Jahre alten Schicht [in ca. 9,45 m Tiefe; d. Red.] fand Niven tausende von Steinhäusern, die mit Asche und vulkanischen Rückständen angefüllt (Abb. 1), doch mit einem Material verzementiert waren, das härter als der Stein selbst war. Er entdeckte auch hunderte von Terrakotta-Figuren, die olmekischen Figuren ähnelten, darunter eine sitzende mit überkreuzten Beinen, und andere, die laut Nivens Bericht "alle Rassen des südlichen Asien" repräsentierten. Auf dieser alten Ebene fand Niven zudem tausende gravierter Steine, die Piktogramme zeigten, die niemals vollständig entziffert wurden. [3]

Abb. 2 W. Nivens Skizze einiger Relikte aus der untersten Schicht der Grabung bei Mexico City

Heute, am Ende des 20. Jahrhunderts, sind Nivens Entdeckungen für viele von uns so erstaunlich nicht, aber nach den zu Beginn des 20. Jahrhunderts geltenden Standards wurden sie als "unzulässig" und "unmöglich" betrachtet. Was das Ganze für Niven noch schlimmer machte, war die Tatsache, dass er Berichte über seine Funde an James Churchward sandte, der Nivens Entdeckungen in seine Theorie über den versunkenen Kontinent Mu einbaute. Churchward behauptete, dass die Steinfigur und die Tafeln, die Niven ihm gezeigt habe, identisch mit den Nacaal-Tafeln seien, die er in einem Kloster in Tibet gefunden habe.

Auch wenn Nivens Seriosität nie von den Autoritäten angezweifelt worden ist - sein Nachruf in der New York Times beschrieb ihn als hervorragenden Mineralogen, der diverse neue Mineralien entdeckt hat, darunter Cytrialith [orig.: "cythrialithe"; d. Ü.], Thorogon und Nivenit [orig: "nivenite"; d. Ü.] -, machte es die Assoziation seiner Entdeckungen mit Churchwards phantasievollem Mu Amerikas archäologischen Autoritäten leicht, sich über Nivens beachtliches Werk lustig zu machen. Peter Tompkins, der in "Mysteries of The Mexican Pyramids" detailliert über Nivens Entdeckungen berichtet, bemerkte, dass die wissenschaftliche Welt, indem sie Nivens Entdeckungen mit Churchwards Theorie in Zusammenhang brachte, "zusammen mit Churchwards lemurischem [4] Badewasser auch ein paar schreiende, lebendige Babies" ausgeschüttet habe. [5]

Nivens Fundstätte ist mit Bulldozern planiert worden, um Platz für die Vorstädte des heutigen Mexiko City zu schaffen. Ihre exakte Lage kann nur vermutet werden. Niven verkaufte einige der von ihm gefundenen Artefakte, um seine Forschungsreisen zu finanzieren, doch der Großteil ging als Spende an das Museum of Natural History in New York. Obwohl das Museum zugibt, die Artefakte erhalten zu haben, gab sein Kurator für mexikanische Archäologie, Gordon F. Eckholm, 1976 eine Stellungnahme dazu heraus, dass er nicht wisse, was aus den berühmten Niven-Tafeln geworden sei. [6]


Anmerkungen und Quellen

Zapp Erikson.jpg

Dieser Beitrag von Ivar Zapp und George Erikson wurde ihrem Buch "Atlantis in America - Navigators of the Ancient World" entnommen (S. 248-249), das 1998 bei Adventures Unlimited Press, Kempton, Illinois (USA), erschienen ist. Übersetzung ins Deutsche und redaktionelle Bearbeitung durch Atlantisforschung.de (2009)

Fußnoten:

  1. Red. Anmerkung: Nach Wikipedia - The Free Encyclopedia, Stichwort: William Niven, war er Archäologe und Mineraloge.
  2. Red. Anmerkung: Sämtlichen Altersangaben in diesem Beitrag ist mit einer gewissen Vorsicht zu begegnen. Sie beruhen vermutlich auf unbestätigten Annahmen und Überlegungen von Niven (möglicherweise in der Interpretation durch Churchward), die seitens seiner Kollegenschaft zunächst ignoriert wurden und später nicht mehr überprüft werden konnten.
  3. Quelle: Peter Tompkins, "Mysteries of The Mexican Pyramids", Harper & Row, New York, 1976, S. 356
  4. Siehe dazu: Le(Mu)ria - das Atlantis des Pazifik: Ein Plädoyer für die grenzwissenschaftliche Lemuria-Betrachtung von Bernhard Beier
  5. Quelle: ebd., S. 355
  6. Red. Anmerkung: Wertvolles Material von Niven scheint dem Museum auch heute noch vorzuliegen. So schrieb der Wissenschafts-Historiker Dr. Horst Friedrich 1997: "In einem Brief vom 13.6.1980 an den Verfasser [H.F.] bestätigte zwar der Kurator des American Museum of Natural History, Gordon Ekholm, dass viele der von Niven ausgegrabenen Artefakte, auch Tagebücher und Fotos noch in der Verwahrung des Museums seien. Es wurde aber bisher nicht nachgeforscht, ob sich darunter auch die Überreste von dieser speziellen Nivenschen Ausgrabungsstätte befinden. Momentan lässt sich also nicht sagen, in welchem Erdzeitalter diese Stadt - und die Zivilisation, von der sie Teil war - existiert haben könnte." Quelle: Horst Friedrich, "Ein alternatives Bild der Vorgeschichte", BIPEDIA, BULLETIN DU CENTRE D`ETUDES ET DE RECHERCHES SUR LA BIPEDIE INITIALE, No. 14/1997

Bild-Quellen:

1) BULLETIN DE LA BIPEDIE INITIALE, No. 14
2) Bildarchiv Atlantisforschung.de (Orig.: James Churchward, "The Lost Continent of Mu")


Externum

Niven´s Buried Ancient City in Mexico (PDF 622,30 KB) zusammengestellt von Glen W. Chapman