Kongress „Pioniere der Meere“ am 23.11.2019 im Galileo-Park
Veranstaltungshinweis
(GALILEO-PARK) Vor exakt 500 Jahren (1619) begann Ferdinand Magellan seine historische Umsegelung Amerikas. Dies öffnete – sehr zum Leidwesen der amerikanischen Ureinwohner – die Türen für die Besiedlung des amerikanischen Kontinents durch die Europäer. Die Welt umsegelt hat Magellan allerdings, entgegen der weit verbreiteten Meinung, nicht. Er starb vor der Rückkehr seiner Flotte nach Europa.
Vor genau 50 Jahren (1969) gelang der Menschheit übrigens auch die vielleicht größte Leistung ihrer Geschichte: die erste bemannte Mondlandung! Neil Armstrong, Michael Collins und 'Buzz' Aldrin - wahre Helden, die mit einer 50:50 Überlebenschance losflogen.
Und damit nicht genug: im Schatten der Mondlandung kaum beachtet, startete der norwegische Forscher und Abenteurer Thor Heyerdahl (1914 – 2002) im Jahr 1969 mit seinem Schilfboot „Ra I“ seine erste Expedition über den Atlantik. Er wollte beweisen, dass auch schon viel früher - vor Jahrtausenden - Hochkulturen miteinander in Kontakt waren. Das gelang ihm später mit der „Ra II“. Für einen interkontinentalen kulturellen Austausch muss man aber dauerhaft in beide Richtungen (Ost-West und West-Ost) segeln können. Dies konnten die „Ra“-Expeditionen von Thor Heyerdahl noch nicht bewerkstelligen, aber die Grundlagen waren gelegt.
Der deutsche Biologe und Experimentalarchäologe Dr. Dominique Görlitz lernte Thor Heyerdahl kennen und schätzen. Er beschloss dessen Lebenswerk fortzusetzen. Auf altägyptischen Zeichnungen entdeckte er Schiffe mit merkwürdigen „Brettern“ an den Seiten. Durch experimentelle Versuche fand er heraus, dass diese das „Kreuzen“ – also gegen Wind und Strömungen segeln - erlaubt. Mit seinen „ABORA-Expeditionen“ wies er dies stichhaltig nach.
Anlässlich des 50jährigen Jubiläums von Thor Heyerdahls „Ra I“-Expedition startete Görlitz in diesem Sommer seine „ABORA IV“-Expedition von Varna (Bulgarien, Schwarzes Meer) durch den Bosporus in das Mittelmeer. Nachdem das Etappen-Ziel Santorin erfolgreich erreicht wurde, ging es schließlich weiter in die Türkei, wo die „ABORA IV“ in Kaş einen dauerhaften Standort als Museumsschiff finden wird.
Angesichts all dieser historischen Events, die sich heuer jähren, hat sich der GALILEO-PARK in Lennestadt-Meggen entschlossen, den alljährlich dort stattfindenden Kongress diesmal dem Thema „Pioniere der Meere“ zu widmen, um die großen Entdecker der Seefahrsgeschichte – von der Vorzeit über die Antike und Moderne bis hin zur Gegenwart – zu ehren.
Anmerkungen und Quellen
Bild-Quelle:
- GALILEO-PARK, Lennestadt-Meggen