Industal-Kultur

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von Tony O’Connell

Abb. 1 Eine Karte mit wichtigen Fundstätten städtischer Relikte der Industal-Zivilisation (für eine Vergrößerung bitte das Bild anklicken!)

Die Industal-Zivilisation (welcher die Mehrgarh-Leute vorausgingen), heute auch als Harappa-Kultur bezeichnet, erhielt in jüngerer Zeit einige Nominierungen als ursprüngliche Quelle der Atlantiserzählung. Dr. Ashok Malhotra hat die Überflutung der Stadt Dwaraka als Inspiration für die Erzählung identifiziert, welche dann vor ihrer Übertragung ins Griechische nach Sumer und später nach Ägypten gebracht wurde.

Radek Brychta hingegen hat für [das alte] Dholavira als wahrscheinlichere Kandidatin optiert, wobei unabhängig von ihm auch Yashwant Koak zu selbigem Schluss gelang und dazu eine baldige Publikation beabsichtigt. 2014 offerierte ein Blogger ähnliche Vorstellungen in einem Papier mit dem Titel "Atlantis was Indus valley plateau?" [1], ging dann aber darin dazu über, Indonesien als [eine gewissermaßen] hyperdiffusionistische Quelle der großen Zivilisationen zu beschreiben, "wie jene der Ägypter, Griechen, Kreter und Mesopotamier. Dies schließt auch die Juden, Phönizier und die Arier mit ein, die aus den Ländern ihrer Vorfahren in Indonesien uns Südostasien fortgetrieben wurden." [Sic!; d.Red.] Im Jahr 2012 schlug der spanische Forscher José Angel Hernández vor, dass das biblische Tarschisch [bzw. dessen archäologische Hinterlassenschaften] im Küstengebiet des Industals zu finden sei[en], dass aber Tartessos eine Kolonie der Induskultur-Stadt Lothal gewesen sei und auf beiden Seiten der Straße von Gibraltar gelegen habe. Zudem verglich er den Stierkult mit jenem der Industal-Zivilisation. [2]

Mohenjo-Daro (Abb. 2), die zentrale Stadt der Industal-Zivilisation, wurde erst 1922 wiederentdeckt [3] und eine später dort erfolgte, kuriose Entdeckung ist, dass 10 Prozent der dort gemachten Funde zum Spielen dienten! Anhäufungen von Spielzeug-Teilen legen die Nutzung kommunaler sozialer Zentren nahe. Ohne Zusammenhang damit, aber womöglich von größerer Relevanz für unsere Studien ist der dortige Mangel an militärischen Befestigungen und die Tatsache, dass es bei der Industal-Kultur keine Hinweise auf Kriegsführung gibt [4], was in krassem Gegensatz zu der von Plato beschriebenen kriegerischen Gesellschaft der Atlantier steht. Eine Anomalie in Hinsicht auf Mojenjo-Daro, auf die häufig Bezug genommen wird, ist der Hinweis auf Verglasung[en] [5] und Radioaktivität, die einige Angriffen altertümlicher Außerirdischer zugeschrieben haben. Online ist dazu auch ausgewogenere Ansichten zu finden. [6] [7] Auch ein Artikel aus dem Jahr 2015 [8] ist einen Blick wert.

Eine Konferenz zur Archäologie Harappas im Jahr 2012 sah die Ursprünge dieser Kultur ins 7. Jahrtausend v.Chr. zurück verlegt, was sie älter als jene Ägyptens und Babylons macht. [9] Es wurde auf dieser Konferenz auch auf linguistische Übereinstimmungen mit den Sumerern hingewiesen. Allerdings ist die Industal-Schrift trotz zahlreicher Versuche während des 20. Jahrhunderts noch nicht entschlüsselt worden [10], wobei die regelmäßigen Behauptungen einer erfolgreichen Entzifferung - 2007 [11]. 2009 [12], 2011 [13] und 2013 [14] - irgendwie an den ständigen Fluss der Atlantis-Theorien erinnern.

Eine radikale Theorie bezüglich Mohenjo-Daro wurde von dem indischen Forscher Jeyakumar Ramasami vorgeschlagen, in der er behauptet, die Stadt sei in Wirklichkeit keine Metropole, sondern eine Nekropole gewesen. Sein Buch zu diesem Thema kann im Internet kostenlos heruntergeladen werden. [15]


Siehe zu diesem Thema auch:


Anmerkungen und Quellen

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Dieser Beitrag von Tony O’Connell (©) wurde in englischsprachiger Original-Fassung erstmals am 28. Mai 2010 unter dem Titel "Indus Valley (m)" bei Atlantipedia.ie veröffentlicht. Übersetzung ins Deutsche und redaktionelle Bearbeitung nach der bei WaybackMachine archivierten Urfassung durch Atlantisforschung.de im Dezember 2017.

Fußnoten:

  1. Red. Anmerkung: Dieses Papier ist inzwischen leider nicht mehr online.
  2. Siehe: José Angel Hernández, "Abriendo los símbolos y los grados 13 y 33 de la masonería", 24. Juni 2014; sowie: Derselbe, "Sobre el origen de la religión, la intención, la consciencia, y los grupos fenotípicos humanos", 22. August 2017; beide bei José Angel Hernández.wordpress.com (abgerufen: 05. Dezember 2017)
  3. Siehe: Renfield, "Is the Harappan civilisation 2000 years older?, 14. November 2011, bei Free Republic (abgerufen: 05. Dezember 2017)
  4. Siehe:
  5. Red. Anmerkung: Zum Phänomen der Vitrifizierung (Verglasung) von Mauerwerk siehe bei Atlantisforschung.de: "Schottland" (Abschnitt: >Verglaste< Festungen); sowie: "Vitrifizierte (verglaste) Befestigungen - Addendum" (red)
  6. Siehe: Stephen Smith, "Mohenjo Daro", 21. Oktober 2013, bei The Thunderbolts Project (abgerufen: 05. Dezember 2017)
  7. Siehe auch: o.A., "Mehrgarh… The Lost Civilisation (2 of 4)", bei Wonders of Pakistan - First Blog on Heritage, Culture and Tourism in Pakistan (abgerufen: 05. Dezember 2017)
  8. Siehe: Patrick C. Chouinard, "THE INDUS VALLEY CIVILIZATION: ATLANTIS OF THE EAST?", bei The New Age Archaeology Magazine, Rubrik: "THE INDUS VALLEY, ANCIENT BALUCHISTAN, PAKISTAN AND INDIA" (abgerufen: 05. Dezember 2017)
  9. Siehe: o.A., "Indus Valley Civilization may have been as Old as 7380 BC", 5. November 2012, bei TRANSMISSIONS (abgerufen: 05. Dezember 2017)
  10. Siehe: Andrew Robinson, "Ancient civilization: Cracking the Indus script", 20. Oktober 2015 (jüngste Bearbeitung: 07. April 2016), bei nature.com (abgerufen: 05. Dezember 2017)
  11. Siehe: http://www.dnaindia.com/mumbai/report_a-civilisation-as-old-as-indus-valley_1547987
  12. Siehe: https://www.theguardian.com/science/2009/apr/23/indus-civilisation-language-symbols
  13. Siehe: http://www.boloji.com/index.cfm?md=Content&sd=Articles&ArticleID=10657
  14. Siehe: https://sites.google.com/site/indusharappacivilization/home
  15. Siehe: Jeyakumar Ramasami, "NEW INTERPRETATIONS ON INDUS VALLEY CIVILIZATION" (keine weiteren Angaben zur Publikation; online bei Archive.org; abgerufen: 05. Dezember 2017)

Bild-Quelle:

1) Niklas K (in der Wikipedia auf Deutsch) bei Wikimedia Commons, unter File:Karte Harappa.png