Oswald Heer

Historisches Forscherportrait

Abb. 1 Oswald Heer (1809-1883)

(red) Oswald Heer (Abb.1) (* 31. Aug. 1809 in Niederuzwil;
† 27. Sept. 1883 in Lausanne) war ein Schweizer Paläontologe, Insektenkundler und Botaniker, der sich im Rahmen seiner biogeographischen Studien zumindst am Rande auch mit dem Atlantis-Problem befasste.

So in seinem 1865 erstveröffentlichten Werk "Die Urwelt der Schweiz" [1], in welchem er, wie es bei Thorwald C. Franke heißt, "eine geologisch-erdgeschichtlich motivierte Atlantishypothese aufstellte. Aufgrund von Übereinstimmungen in der Tier- und Pflanzenwelt kam er zu dem Schluss, dass es zwischen Europa und Amerika einst eine Landbrücke gab. Diese versank langsam mit der Hebung der Alpen. Da es gegen Ende des Prozesses bereits Menschen auf der Erde gab, meinte Heer, dass Platons Atlantiserzählung auf diesen Vorgang hindeuten könnte. Auf die Formulierung dieses äußrtst kühnen Gedankens verschwendete Oswald Heer nicht einmal eine Seite. [2] Später wird ihn Ignatius Donnelly zitieren.

Oswald Heer führt somit die Verwendung ds Begriffs >Atlantis< durch Franz Unger [3] in einem Bereich fort, in den er überhaupt nicht gehört [sic!; d. Red.]. Oswald Heers These stieß übrigens auf Ablehnung. Charles Lyell, der die Geologie ebenso revolutionierte wie Darwin die Biologie und mit Oswald Heer korrespondierte, interessierte sich anfangs für Heers These, lehnte sie dann aber ab. Übrigens stand Oswald Heer auch in Briefkontakt zu Charles Darwin, dessen Thesen er seinerseits ablehnte." [4]


Anmerkungen und Quellen

Fußnoten:

  1. Siehe: Oswald Heer, "Die Urwelt der Schweiz", F. Schulthess, 1865
  2. Siehe: O. Heer (1865), S. 589
  3. Siehe: Franz Unger, "Die versunkene Insel Atlantis", W. Braumüller, 1860
  4. Quelle: Thorwald C. Franke, "Kritische Geschichte der Meinungen und Hypothesen zu Platons Atlantis", Norderstedt (BoD), 2016, S. 365 - ISBN 978-3-7412-5403-1

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