Saïs: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Stadt '''Saïs''' wird bereits in Texten aud dem [https://de.wikipedia.org/wiki/Altes_Reich Alten Reich] erwähnt. Im 8. Jhdt. v.Chr. wurde '''Saïs''' Residenz des Pharao [https://de.wikipedia.org/wiki/Bakenrenef Bokchoris] (Bakenrenef), im 7. - 6. Jhdt. Königssitz der 26. Dynastie. '''Saïs''' pflegte zu [[Athen]] enge religiöse und kulturelle Beziehungen. Außerdem war es das Zentrum des griechisch-ägyptischen Handels. Pharao [https://de.wikipedia.org/wiki/Psammetich_I. Psammetich I.] - er stammte vermutlich aus '''Saïs''' -  verlegte den Regierungssitz dorthin und begründete die sogenannte saitische Dynastie. Spätestens nach dem Verlust der ägyptischen Souveräntität infolge der Eroberung des Landes durch die Römer verlor die Stadt immer mehr an Bedeutung, verfiel und ging buchstäblich verloren, d.h. ihr Standort war nicht mehr bekannt.  
 
Die Stadt '''Saïs''' wird bereits in Texten aud dem [https://de.wikipedia.org/wiki/Altes_Reich Alten Reich] erwähnt. Im 8. Jhdt. v.Chr. wurde '''Saïs''' Residenz des Pharao [https://de.wikipedia.org/wiki/Bakenrenef Bokchoris] (Bakenrenef), im 7. - 6. Jhdt. Königssitz der 26. Dynastie. '''Saïs''' pflegte zu [[Athen]] enge religiöse und kulturelle Beziehungen. Außerdem war es das Zentrum des griechisch-ägyptischen Handels. Pharao [https://de.wikipedia.org/wiki/Psammetich_I. Psammetich I.] - er stammte vermutlich aus '''Saïs''' -  verlegte den Regierungssitz dorthin und begründete die sogenannte saitische Dynastie. Spätestens nach dem Verlust der ägyptischen Souveräntität infolge der Eroberung des Landes durch die Römer verlor die Stadt immer mehr an Bedeutung, verfiel und ging buchstäblich verloren, d.h. ihr Standort war nicht mehr bekannt.  
  
Vergessen war '''Saïs''' jedoch nicht. Besondere Bekanntheit bis in die Gegenwart hinein verdankt die Stadt ihrer Erwähnung in [[Platon]]s [[Atlantisbericht]]. Zu Zeiten [[Solon]]s war sie Hauptstadt von Unterägypten. In einem ihrer Tempel sollen ihm Priester der Göttin [[Neith]] während seiner Ägypten-Reise von [[Atlantis]] berichtet und sich dabei auf altägyptische Tempelaufzeichnungen und Papyrustexte berufen haben. ([[Timaios]] 21e-22a)  
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Vergessen war '''Saïs''' jedoch nicht. Besondere Bekanntheit bis in die Gegenwart hinein verdankt die Stadt ihrer Erwähnung in [[Platon]]s [[Atlantisbericht]]. Zu Zeiten [[Solon]]s war sie Hauptstadt von Unterägypten. In einem ihrer Tempel sollen ihm Priester der Göttin [[Neith]] während seiner Ägypten-Reise von [[Atlantis]] berichtet und sich dabei auf altägyptische Tempelaufzeichnungen und [https://de.wikipedia.org/wiki/Papyrus Papyrustexte] berufen haben. ([[Timaios]] 21e-22a)  
  
 
Über einen weiteren Aspekt der Rezeption von '''Saïs''' im europäischen Kulturkreis heißt es in der Wikipedia: "''Ein klassischer [https://de.wikipedia.org/wiki/Topos_(Geisteswissenschaft) Topos] seit der Antike und frühen [https://de.wikipedia.org/wiki/Aufkl%C3%A4rung Aufklärung] ist die angebliche Inschrift über dem Eingang des Tempels der [https://de.wikipedia.org/wiki/Isis_(%C3%84gyptische_Mythologie) Isis], die die Alleinheit Gottes und seine Verborgenheit (Verschleierung) betrifft. Er findet wohl seinen Höhepunkt in [https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Schiller Friedrich Schiller], Die Sendung Moses (1790) und Vom Erhabenen (1793), aber auch bei [https://de.wikipedia.org/wiki/Kant Kant], ''[in seiner]'' [https://de.wikipedia.org/wiki/Kritik_der_Urteilskraft Kritik der Urteilskraft] (1790). ''<ref>Siehe: '''Jan Assmann''', "Moses der Ägypter", München (Hanser), 1998. ISBN 3-446-19302-2</ref>'' [https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Schiller Schillers] Ballade [https://de.wikipedia.org/wiki/Das_verschleierte_Bild_zu_Sais Das verschleierte Bild zu Sais] (1795) greift das Thema erneut auf.''
 
Über einen weiteren Aspekt der Rezeption von '''Saïs''' im europäischen Kulturkreis heißt es in der Wikipedia: "''Ein klassischer [https://de.wikipedia.org/wiki/Topos_(Geisteswissenschaft) Topos] seit der Antike und frühen [https://de.wikipedia.org/wiki/Aufkl%C3%A4rung Aufklärung] ist die angebliche Inschrift über dem Eingang des Tempels der [https://de.wikipedia.org/wiki/Isis_(%C3%84gyptische_Mythologie) Isis], die die Alleinheit Gottes und seine Verborgenheit (Verschleierung) betrifft. Er findet wohl seinen Höhepunkt in [https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Schiller Friedrich Schiller], Die Sendung Moses (1790) und Vom Erhabenen (1793), aber auch bei [https://de.wikipedia.org/wiki/Kant Kant], ''[in seiner]'' [https://de.wikipedia.org/wiki/Kritik_der_Urteilskraft Kritik der Urteilskraft] (1790). ''<ref>Siehe: '''Jan Assmann''', "Moses der Ägypter", München (Hanser), 1998. ISBN 3-446-19302-2</ref>'' [https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Schiller Schillers] Ballade [https://de.wikipedia.org/wiki/Das_verschleierte_Bild_zu_Sais Das verschleierte Bild zu Sais] (1795) greift das Thema erneut auf.''
  
''Der romantische Dichter [https://de.wikipedia.org/wiki/Novalis Novalis] verfasste den Fragment gebliebenen Roman [https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Lehrlinge_zu_Sais Die Lehrlinge zu Sais], in dessen Mittelpunkt die Erkenntnis der Natur steht, unter anderem allegorisiert durch ihre Verkörperung in der Göttin [https://de.wikipedia.org/wiki/Isis_(%C3%84gyptische_Mythologie) Isis] und ihre Entschleierung.''" <ref>Quelle: [https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Hauptseite Wikipedia - Die freie Enzyklopädie], unter: "[https://de.wikipedia.org/wiki/Sais Sais]" (abgerufen: 12.01.2014)</ref>
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''Der romantische Dichter [https://de.wikipedia.org/wiki/Novalis Novalis] verfasste den Fragment gebliebenen Roman [https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Lehrlinge_zu_Sais Die Lehrlinge zu Sais], in dessen Mittelpunkt die Erkenntnis der Natur steht, unter anderem [https://de.wikipedia.org/wiki/Allegorie allegorisiert] durch ihre Verkörperung in der Göttin [https://de.wikipedia.org/wiki/Isis_(%C3%84gyptische_Mythologie) Isis] und ihre Entschleierung.''" <ref>Quelle: [https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Hauptseite Wikipedia - Die freie Enzyklopädie], unter: "[https://de.wikipedia.org/wiki/Sais Sais]" (abgerufen: 12.01.2014)</ref>
  
  

Version vom 12. Januar 2014, 23:14 Uhr

Die Stadt der Göttinnen

Abb. 1 Im heutigen Sa Al Hagar gibt es nur noch wenige Spuren des antiken Saïs - sofern es sich tatsächlich dort befand.

(red) Saïs ist die griechische Benennung einer altägyptischen Metropole, die sich vermutlich im Bereich der neuzeitlichen Stadt Sa Al Hagar (Arabisch: ‏صا الحجر‎, DMG: Ṣā al-Ḥaǧar) befand. Diese liegt im Nildelta, 30 km südöstlich von Damanhur, im heutigen Gouvernement Kafr asch-Schaich. Die betreffende Lokalisierung geht auf den deutschen Ägyptologen Karl Richard Lepsius (1810-1884) zurück. [1] Tatsächlich finden sich dort heute nur noch sehr wenige Relikte aus altägyptischer Zeit. (Abb. 1)

Saïs war seit dem 3. Jahrtausend v.Chr. Sitz der Hauptverehrungsstätte der ägyptischen Göttin Neith. Außerdem wurden dort aber (im Neuen Reich) auch Mut und (in der Spätzeit des Alten Ägypten) Hathor besonders verehrt. Man könnte Saïs also durchaus als 'Stadt der Göttinnen' bezeichnen.

Die Stadt Saïs wird bereits in Texten aud dem Alten Reich erwähnt. Im 8. Jhdt. v.Chr. wurde Saïs Residenz des Pharao Bokchoris (Bakenrenef), im 7. - 6. Jhdt. Königssitz der 26. Dynastie. Saïs pflegte zu Athen enge religiöse und kulturelle Beziehungen. Außerdem war es das Zentrum des griechisch-ägyptischen Handels. Pharao Psammetich I. - er stammte vermutlich aus Saïs - verlegte den Regierungssitz dorthin und begründete die sogenannte saitische Dynastie. Spätestens nach dem Verlust der ägyptischen Souveräntität infolge der Eroberung des Landes durch die Römer verlor die Stadt immer mehr an Bedeutung, verfiel und ging buchstäblich verloren, d.h. ihr Standort war nicht mehr bekannt.

Vergessen war Saïs jedoch nicht. Besondere Bekanntheit bis in die Gegenwart hinein verdankt die Stadt ihrer Erwähnung in Platons Atlantisbericht. Zu Zeiten Solons war sie Hauptstadt von Unterägypten. In einem ihrer Tempel sollen ihm Priester der Göttin Neith während seiner Ägypten-Reise von Atlantis berichtet und sich dabei auf altägyptische Tempelaufzeichnungen und Papyrustexte berufen haben. (Timaios 21e-22a)

Über einen weiteren Aspekt der Rezeption von Saïs im europäischen Kulturkreis heißt es in der Wikipedia: "Ein klassischer Topos seit der Antike und frühen Aufklärung ist die angebliche Inschrift über dem Eingang des Tempels der Isis, die die Alleinheit Gottes und seine Verborgenheit (Verschleierung) betrifft. Er findet wohl seinen Höhepunkt in Friedrich Schiller, Die Sendung Moses (1790) und Vom Erhabenen (1793), aber auch bei Kant, [in seiner] Kritik der Urteilskraft (1790). [2] Schillers Ballade Das verschleierte Bild zu Sais (1795) greift das Thema erneut auf.

Der romantische Dichter Novalis verfasste den Fragment gebliebenen Roman Die Lehrlinge zu Sais, in dessen Mittelpunkt die Erkenntnis der Natur steht, unter anderem allegorisiert durch ihre Verkörperung in der Göttin Isis und ihre Entschleierung." [3]


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Fußnoten:

  1. Quelle: Immanuel Velikovsky, "Zeitalter im Chaos: Ramses II. und seine Zeit, Band 2", Julia White Publishing, 2009, S. 206. Anmerkung: Immanuel Velikovsky stellte diese Lokalisierung von Saïs in Frage. Siehe: op. cit., Epilog, Tanis und Sais, S. 206 ff.
  2. Siehe: Jan Assmann, "Moses der Ägypter", München (Hanser), 1998. ISBN 3-446-19302-2
  3. Quelle: Wikipedia - Die freie Enzyklopädie, unter: "Sais" (abgerufen: 12.01.2014)

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