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[[Bild:Niede Guidon e o deputado Paes Landim cropped.jpg|thumb|220px|'''Abb. 1''' Die franko-brasilianische Archäologin ''Niède Guidon'' (geb. 1933) räumt seit Jahrzehnten mit althergebrachten Vorstellungen zur urtümlichen Besiedlungs-Geschichte Amerikas auf. ]]
 
[[Bild:Niede Guidon e o deputado Paes Landim cropped.jpg|thumb|220px|'''Abb. 1''' Die franko-brasilianische Archäologin ''Niède Guidon'' (geb. 1933) räumt seit Jahrzehnten mit althergebrachten Vorstellungen zur urtümlichen Besiedlungs-Geschichte Amerikas auf. ]]
  
([[bb]]) Neben [[Virginia Steen-McIntyre]] aus den USA dürfte sie die wohl bedeutendste wissenschaftliche 'Revolutionärin' im Bereich der [[Paläo-Anthropologie und Atlantisforschung|Paläo-Anthropologie]] und Archääologie [[Atlantis-Lokalisierungen, Diffusionismus und die Spuren prädiluvialer Kulturen in Amerika|Amerikas]] sein: "''Seit den 1970er Jahren rüttelt [https://de.wikipedia.org/wiki/Ni%C3%A8de_Guidon Niède Guidon]'' '''(Abb. 1)'''", wie es im hier zur Lektüre empfohlenen Artikel bei [https://www.spektrum.de/ Spektrum.de] heißt, "''im Nordosten [[Brasilien - Wiege der amerikanischen Zivilisationen? - Teil I|Brasiliens]] am Lehrgebäude der Anthropologie. Mit ihren Funden im Nationalpark [https://de.wikipedia.org/wiki/Serra_da_Capivara Serra da Capivara] stützt sie ihre These, die ersten Siedler seien schon vor 100 000 Jahren aus [[Afrika]] gekommen, nicht erst vor 13 000 aus [[Entwickelte sich der Mensch in Sibirien?|Sibirien]].''"
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([[bb]]) Neben [[Virginia Steen-McIntyre]] aus den USA dürfte sie die wohl bedeutendste wissenschaftliche 'Revolutionärin' im Bereich der [[Paläo-Anthropologie und Atlantisforschung|Paläo-Anthropologie]] und Archäologie [[Atlantis-Lokalisierungen, Diffusionismus und die Spuren prädiluvialer Kulturen in Amerika|Amerikas]] sein: "''Seit den 1970er Jahren rüttelt [https://de.wikipedia.org/wiki/Ni%C3%A8de_Guidon Niède Guidon]'' '''(Abb. 1)'''", wie es im hier zur Lektüre empfohlenen Artikel bei [https://www.spektrum.de/ Spektrum.de] heißt, "''im Nordosten [[Brasilien - Wiege der amerikanischen Zivilisationen? - Teil I|Brasiliens]] am Lehrgebäude der Anthropologie. Mit ihren Funden im Nationalpark [https://de.wikipedia.org/wiki/Serra_da_Capivara Serra da Capivara] stützt sie ihre These, die ersten Siedler seien schon vor 100 000 Jahren aus [[Afrika]] gekommen, nicht erst vor 13 000 aus [[Entwickelte sich der Mensch in Sibirien?|Sibirien]].''"
  
 
Eigentlich ist es erstaunlich, dass im deutschsprachigen Raum seither in den [[populärwissenschaft]]lichen  Medien kaum etwas über die kämpferische Archäologin und ihre bahnbrechenden Erkenntnisse zu finden war, zu deren Verteidigung sie manchen 'Strauß' mit erkenntnisresistenten Verfechtern der überkommenen, zum Dogma ausgehärteten Lehrmeinung des '[[Die Clovis-Leute|Clovis first]]' auszufechten hatte <ref>Siehe dazu z.B. bei ''Atlantisforschung.de'': [[William R. Corliss]], "[[Ein Paradigma bezieht Prügel: Pedra Furada in Brasilien]]" (1996)</ref> Nicht zuletzt '''Niède Guidon''' ist es zu verdanken, dass heute nicht mehr jeder [[Fachwissenschaft]]ler, der die gängigen Ansichten zur Erstbesiedlung des amerikanischen Doppelkontinents durch den Menschen in Frage zu stellen wagt, ohne Weiteres ins berufliche Abseits gedrängt werden kann.
 
Eigentlich ist es erstaunlich, dass im deutschsprachigen Raum seither in den [[populärwissenschaft]]lichen  Medien kaum etwas über die kämpferische Archäologin und ihre bahnbrechenden Erkenntnisse zu finden war, zu deren Verteidigung sie manchen 'Strauß' mit erkenntnisresistenten Verfechtern der überkommenen, zum Dogma ausgehärteten Lehrmeinung des '[[Die Clovis-Leute|Clovis first]]' auszufechten hatte <ref>Siehe dazu z.B. bei ''Atlantisforschung.de'': [[William R. Corliss]], "[[Ein Paradigma bezieht Prügel: Pedra Furada in Brasilien]]" (1996)</ref> Nicht zuletzt '''Niède Guidon''' ist es zu verdanken, dass heute nicht mehr jeder [[Fachwissenschaft]]ler, der die gängigen Ansichten zur Erstbesiedlung des amerikanischen Doppelkontinents durch den Menschen in Frage zu stellen wagt, ohne Weiteres ins berufliche Abseits gedrängt werden kann.

Version vom 6. Oktober 2018, 15:27 Uhr

Ein Interview des Wissenschftsjornalisten Christopher Schrader mit der franko-brasilianischen Archäologin Niède Guidon

Abb. 1 Die franko-brasilianische Archäologin Niède Guidon (geb. 1933) räumt seit Jahrzehnten mit althergebrachten Vorstellungen zur urtümlichen Besiedlungs-Geschichte Amerikas auf.

(bb) Neben Virginia Steen-McIntyre aus den USA dürfte sie die wohl bedeutendste wissenschaftliche 'Revolutionärin' im Bereich der Paläo-Anthropologie und Archäologie Amerikas sein: "Seit den 1970er Jahren rüttelt Niède Guidon (Abb. 1)", wie es im hier zur Lektüre empfohlenen Artikel bei Spektrum.de heißt, "im Nordosten Brasiliens am Lehrgebäude der Anthropologie. Mit ihren Funden im Nationalpark Serra da Capivara stützt sie ihre These, die ersten Siedler seien schon vor 100 000 Jahren aus Afrika gekommen, nicht erst vor 13 000 aus Sibirien."

Eigentlich ist es erstaunlich, dass im deutschsprachigen Raum seither in den populärwissenschaftlichen Medien kaum etwas über die kämpferische Archäologin und ihre bahnbrechenden Erkenntnisse zu finden war, zu deren Verteidigung sie manchen 'Strauß' mit erkenntnisresistenten Verfechtern der überkommenen, zum Dogma ausgehärteten Lehrmeinung des 'Clovis first' auszufechten hatte [1] Nicht zuletzt Niède Guidon ist es zu verdanken, dass heute nicht mehr jeder Fachwissenschaftler, der die gängigen Ansichten zur Erstbesiedlung des amerikanischen Doppelkontinents durch den Menschen in Frage zu stellen wagt, ohne Weiteres ins berufliche Abseits gedrängt werden kann.

Jedenfalls ist es sehr erfreulich, dass man Guidon und ihr verdienstvolles Lebenswerk nun auch hierzulande wahrzunehmen beginnt. So veröffentlichte der Hamburger Wissenschaftsjournalist Christopher Schrader unlängst in der Zeitschrift Spektrum der Wissenschaft - Die Woche ein hoch interessantes Interview mit der Grand Old Lady der brasilianischen Archäologie, das er mit ihr in ihrem Domizil in São Raimundo Nonato (Piaui) geführt hat. In diesem längst überfälligen Interview, in dem die Ausnahme-Forscherin - wie Schrader es humorig-verkürzend formuliert - "über Felsmalereien, versteinerte Fäkalien, korrupte Politiker und einen Flughafen ohne Flugzeuge" spricht, erfahren die Leser/innen in kompakter und durchaus unterhaltsamer Form, quasi im Schnelldurchgang, erstaunlich viel über die Wissenschaftlerin und den Menschen Niède Guidon. Wissenschaftsjournalismus, wie er eigentlich sein soll, aber leider immer seltener wird!


Hier der Link zum Artikel bei Spektrum.de:

Spekrum-29.jpg
"Amerika: »Die Ersten, die hier ankamen, stammten aus Afrika«" von Christopher Schrader, in Spektrum der Wissenschaft - Die Woche, 29/2018 (Abb. 2); online seit 17.07.2018 bei Spektrum.de



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Anmerkungen und Quellen

Fußnote:

  1. Siehe dazu z.B. bei Atlantisforschung.de: William R. Corliss, "Ein Paradigma bezieht Prügel: Pedra Furada in Brasilien" (1996)

Bild-Quellen:

1) Elisabete Alves via Wikimedia Commons, unter: File:Niede Guidon e o deputado Paes Landim cropped.jpg, Lizenz: Creative Commons Attribution 2.0 Generic (Bild-Bearbeitung durch Atlantisforschung.de)
2) Spektrum der Wissenschaft - Die Woche / Bild-Archiv Atlantisforschung.de