Infusion: Unterschied zwischen den Versionen

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In der [http://de.wikipedia.org/wiki/Terminologie Terminologie] des [[Diffusionismus]] handelt es sich bei einer '''Infusion''' um die '''Diffusion''' <ref>Anmerkung: Allgemeine Bezeichnung für die Ausbreitung von '''Kulturelementen''' (siehe Fußnote 2) und -erscheinungen durch Übertragung</ref> , eines Aspekts, Charakteristikums oder Elementes <ref>Anmerkung: Unter einem '''Kulturelement''' ist ein "''materieller oder immaterieller Bestandteil von Kultur''" zu verstehen, "''der - dem chemischen Element analog zu denken - durch seine Verbindung mit jeweils bestimmten anderen Elementen die besondere Gestalt der einzelnen Kultur ''[ - bzw. einzelner Bereiche derselben - ]'' bedingt''..." (Quelle: [http://www.wirtschaftslexikon.co/ Wirtschaftslexikon.co] unter: [http://www.wirtschaftslexikon.co/d/kulturelement/kulturelement.htm Kulturelement]) Eingeführt wurde dieser Ausdruck bereits im Rahmen der [http://www.enzyklo.de/Begriff/Kulturkreislehre Kulturkreislehre] des frühen oder 'klassischen' [[Diffusionismus]].</ref> aus einer kulturellen Quasi-Einheit („Stamm“, „Nation“, „Volk“ etc.) in eine andere.  
 
In der [http://de.wikipedia.org/wiki/Terminologie Terminologie] des [[Diffusionismus]] handelt es sich bei einer '''Infusion''' um die '''Diffusion''' <ref>Anmerkung: Allgemeine Bezeichnung für die Ausbreitung von '''Kulturelementen''' (siehe Fußnote 2) und -erscheinungen durch Übertragung</ref> , eines Aspekts, Charakteristikums oder Elementes <ref>Anmerkung: Unter einem '''Kulturelement''' ist ein "''materieller oder immaterieller Bestandteil von Kultur''" zu verstehen, "''der - dem chemischen Element analog zu denken - durch seine Verbindung mit jeweils bestimmten anderen Elementen die besondere Gestalt der einzelnen Kultur ''[ - bzw. einzelner Bereiche derselben - ]'' bedingt''..." (Quelle: [http://www.wirtschaftslexikon.co/ Wirtschaftslexikon.co] unter: [http://www.wirtschaftslexikon.co/d/kulturelement/kulturelement.htm Kulturelement]) Eingeführt wurde dieser Ausdruck bereits im Rahmen der [http://www.enzyklo.de/Begriff/Kulturkreislehre Kulturkreislehre] des frühen oder 'klassischen' [[Diffusionismus]].</ref> aus einer kulturellen Quasi-Einheit („Stamm“, „Nation“, „Volk“ etc.) in eine andere.  
  
Solche '''Infusionen''' durchdringen jedoch - im Gegensatz zu den ansonsten vergleichbaren [[Transfusion]]en - nicht die gesamte (empfangende) Quasi-Einheit, sondern die transportierten Elemente werden im Ergebnis lediglich zum Bestandteil von [http://de.wikipedia.org/wiki/Subkultur Subkulturen], und/oder manifestieren sich in Form von [https://de.wikipedia.org/wiki/Modeerscheinung Modeerscheinungen], sind also nur sehr kurzlebig. <ref>Beispiel: Die Verwendung südafrikanischer [https://de.wikipedia.org/wiki/Vuvuzela Vuvuzelas] '''(Abb. 1)''' in [[Europa]] während und kurz nach der Fußball-Weltmeisterschaft des Jahres 2010</ref>. (Def. nach [[bb|Beier]]/[[Dr. Horst Friedrich|Friedrich]])
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Solche '''Infusionen''' durchdringen jedoch - im Gegensatz zu den ansonsten vergleichbaren [[Transfusion]]en - nicht die gesamte (empfangende) Quasi-Einheit, sondern die transportierten Elemente werden im Ergebnis lediglich zum Bestandteil von [http://de.wikipedia.org/wiki/Subkultur Subkulturen], und/oder manifestieren sich in Form von [https://de.wikipedia.org/wiki/Modeerscheinung Modeerscheinungen], sind also nur sehr kurzlebig. <ref>Beispiel: Die Verwendung südafrikanischer [https://de.wikipedia.org/wiki/Vuvuzela Vuvuzelas] '''(Abb. 1)''' in [[Europa]] während und kurz nach der Fußball-Weltmeisterschaft des Jahres 2010</ref>  
  
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Ob - und in wieweit - kulturelle Diffusionsprozesse erfolgreich verlaufen - also '''Infusionen''' oder [[Transfusion]]en stattfinden, hängt von der [[Transferenz]] (Übertragbarkeit) der entsprechenden Elemente, Aspekte oder Charakteristika ab, d.h. vor allem von entsprechenden Voraussetzungen und Bedingungen in der 'empfangenden' kulturellen Quasi-Einheit. Grundlegende Überlegungen dazu stellte erstmals der Archäologe  [https://de.wikipedia.org/wiki/Vere_Gordon_Childe Vere Gordon Childe] (1892-1957) an. <ref>Siehe: [https://de.wikipedia.org/wiki/Vere_Gordon_Childe Vere Gordon Childe], "[http://books.google.de/books?id=LNnKSgAACAAJ&dq=Vere+Gordon+Childe+Soziale+Evolution&hl=de&sa=X&ei=uZObUYCNA6OI4gSJ94G4Dg&ved=0CDoQ6AEwAA Soziale Evolution]", Frankfurt 1975; zuvor in engl. Sprache: "[http://books.google.de/books?id=ikB-AAAAMAAJ&q=Vere+Gordon+Childe+Social+Evolution&dq=Vere+Gordon+Childe+Social+Evolution&hl=de&sa=X&ei=0JObUZSePMeM4ATS3ICgCQ&ved=0CDoQ6AEwAA Social Evolution]", World Pub., 1963 (posthum veröffentlicht)</ref>
  
 
=== Anmerkungen und Quellen ===
 
=== Anmerkungen und Quellen ===

Version vom 1. Februar 2014, 01:51 Uhr

Definition

Abb. 1 Der kurzzeitige 'Boom' der Vuvuzela in Europa ist beispielhaft für das temporäre Resultat einer kulturellen Infusion.

In der Terminologie des Diffusionismus handelt es sich bei einer Infusion um die Diffusion [1] , eines Aspekts, Charakteristikums oder Elementes [2] aus einer kulturellen Quasi-Einheit („Stamm“, „Nation“, „Volk“ etc.) in eine andere.

Solche Infusionen durchdringen jedoch - im Gegensatz zu den ansonsten vergleichbaren Transfusionen - nicht die gesamte (empfangende) Quasi-Einheit, sondern die transportierten Elemente werden im Ergebnis lediglich zum Bestandteil von Subkulturen, und/oder manifestieren sich in Form von Modeerscheinungen, sind also nur sehr kurzlebig. [3]

Ob - und in wieweit - kulturelle Diffusionsprozesse erfolgreich verlaufen - also Infusionen oder Transfusionen stattfinden, hängt von der Transferenz (Übertragbarkeit) der entsprechenden Elemente, Aspekte oder Charakteristika ab, d.h. vor allem von entsprechenden Voraussetzungen und Bedingungen in der 'empfangenden' kulturellen Quasi-Einheit. Grundlegende Überlegungen dazu stellte erstmals der Archäologe Vere Gordon Childe (1892-1957) an. [4]

Anmerkungen und Quellen

Fußnoten:

  1. Anmerkung: Allgemeine Bezeichnung für die Ausbreitung von Kulturelementen (siehe Fußnote 2) und -erscheinungen durch Übertragung
  2. Anmerkung: Unter einem Kulturelement ist ein "materieller oder immaterieller Bestandteil von Kultur" zu verstehen, "der - dem chemischen Element analog zu denken - durch seine Verbindung mit jeweils bestimmten anderen Elementen die besondere Gestalt der einzelnen Kultur [ - bzw. einzelner Bereiche derselben - ] bedingt..." (Quelle: Wirtschaftslexikon.co unter: Kulturelement) Eingeführt wurde dieser Ausdruck bereits im Rahmen der Kulturkreislehre des frühen oder 'klassischen' Diffusionismus.
  3. Beispiel: Die Verwendung südafrikanischer Vuvuzelas (Abb. 1) in Europa während und kurz nach der Fußball-Weltmeisterschaft des Jahres 2010
  4. Siehe: Vere Gordon Childe, "Soziale Evolution", Frankfurt 1975; zuvor in engl. Sprache: "Social Evolution", World Pub., 1963 (posthum veröffentlicht)

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