Über Atlantis: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Plato]]s Bericht in den beiden Dialogen [[Timaios|Timaeus]] und [[Kritias|Critias]] weist die fesselnde Qualität guter Science Fiction auf. Die Story wird dem Poeten und Historiker Kritias in den Mund gelegt, welcher berichtet, wie [[Solon]], der berühmte [[Athen]]er Gesetzgeber, um etwa 590 v. Chr., nach [[Sais]] in Ägypten reiste und dort die Geschichte über [[Atlantis]] von einem ägyptischen Priester hörte. Diesem Priester zufolge, war [[Atlantis]] bereits eine große Zivilisation, als [[Athen]] etwa 9600 v. Chr. gegründet worden sei. Es sei damals "''eine Großmacht''" gewesen, "''die übermütig gegen ganz [[Europa]] und [[Asien]] losgezogen sei, und welcher eure Stadt ''[[Athen]]'' ein Ende bereitet habe.''" [[Atlantis]], sagte der Priester, befand sich "''jenseits der [[Säulen des Herkules]]''" (der Straße von Gibraltar) und war größer als [[Libyen]] und [[Asien]] zusammengenommen. Es war "''ein großes und herrliches Reich''", welches [[Libyen]] und [[Europa]] bis hin nach Tyrrhenien (Etrurien in Mittel-Italien) erobert hatte. Von seinen Alliierten im Stich gelassen, kämpften die [[Athen]]er alleine gegen [[Atlantis]], und besiegten es schließlich. Dann aber vernichteten heftige Überflutungen und Erdbeben sowohl die [[Athen]]er als auch die [[Atlanter]], und [[Atlantis]] versank während eines einzigen Tages und einer Nacht unter den Wellen.
 
[[Plato]]s Bericht in den beiden Dialogen [[Timaios|Timaeus]] und [[Kritias|Critias]] weist die fesselnde Qualität guter Science Fiction auf. Die Story wird dem Poeten und Historiker Kritias in den Mund gelegt, welcher berichtet, wie [[Solon]], der berühmte [[Athen]]er Gesetzgeber, um etwa 590 v. Chr., nach [[Sais]] in Ägypten reiste und dort die Geschichte über [[Atlantis]] von einem ägyptischen Priester hörte. Diesem Priester zufolge, war [[Atlantis]] bereits eine große Zivilisation, als [[Athen]] etwa 9600 v. Chr. gegründet worden sei. Es sei damals "''eine Großmacht''" gewesen, "''die übermütig gegen ganz [[Europa]] und [[Asien]] losgezogen sei, und welcher eure Stadt ''[[Athen]]'' ein Ende bereitet habe.''" [[Atlantis]], sagte der Priester, befand sich "''jenseits der [[Säulen des Herkules]]''" (der Straße von Gibraltar) und war größer als [[Libyen]] und [[Asien]] zusammengenommen. Es war "''ein großes und herrliches Reich''", welches [[Libyen]] und [[Europa]] bis hin nach Tyrrhenien (Etrurien in Mittel-Italien) erobert hatte. Von seinen Alliierten im Stich gelassen, kämpften die [[Athen]]er alleine gegen [[Atlantis]], und besiegten es schließlich. Dann aber vernichteten heftige Überflutungen und Erdbeben sowohl die [[Athen]]er als auch die [[Atlanter]], und [[Atlantis]] versank während eines einzigen Tages und einer Nacht unter den Wellen.
  
Im zweiten Dialog, dem [[Kritias]], gibt [[Plato]] weitaus detaillierter Informationen über die Geschichte und Geographie des verschollenen Kontinents. Er erzählt, wie Poseidon (Neptun), der Meeresgott, das Volk der Atlanter begründete, indem er zehn Kinder mit einer sterblichen Maid, [[Kleito]], zeugte, welche er auf einem Hügel festhielt, der von Kanälen umgeben war. Die [[Atlantier]] waren große Ingenieure und Architekten, die Paläste, Häfen, Tempel und Docks erbauten; ihre Hauptstadt wurde auf dem Hügel errichtet, which was surrounded by concentric bands of land and water, joined by immense tunnels, large enough for a ship to sail through. The city was about eleven miles in diameter. A huge canal, 300 feet wide and 100 feet deep, connected the outermost of these rings of water to the sea. Behind the city there was a plain 230 by 340 miles, and on this farmers grew the city’s food supply. Behind the plain there were mountains with many wealthy villagers and with fertile meadows and all kinds of livestock. Plato goes into great detail about the city, suggesting either that he had been told the story at length or that he had the gifts of a novelist. The long account of magnificent buildings with hot and cold fountains, communal dining halls and stone walls plated with precious metals has fascinated generations of readers for more than two thousand years.
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Im zweiten Dialog, dem [[Kritias]], gibt [[Plato]] weitaus detaillierter Informationen über die Geschichte und Geographie des verschollenen Kontinents. Er erzählt, wie Poseidon (Neptun), der Meeresgott, das Volk der Atlanter begründete, indem er zehn Kinder mit einer sterblichen Maid, [[Kleito]], zeugte, welche er auf einem Hügel festhielt, der von Kanälen umgeben war. Die [[Atlantier]] waren große Ingenieure und Architekten, die Paläste, Häfen, Tempel und Docks erbauten; ihre Hauptstadt wurde auf dem Hügel errichtet, der von konzentrischen Streifen von Land und Wasser umgeben war, welche durch immense Durchstiche miteinander verbunden waren, groß genug, dass ein Schiff durch sie hindurch fahren konnte. Die Stadt hatte einen Durchmesser von etwa elf Meilen. Ein gewaltiger Kanal, 300 Fuß breit und 100 Fuß tief, verband den äußersten dieser Wasser-Ringe mit dem Meer. Hinter der Stadt befand sich eine Ebene von 230 mal 340 Meilen, und auf ihr bauten Farmer den Bedarf an Nahrungsmitteln der Stadt an. Jenseits der Ebene gab es Berge mit vielen wohlhabenden Dorfbewohnern und mit fruchtbaren Matten sowie mit reichhaltigem Tierbestand. [[Plato]] äußert sich äußerst detailliert über die Stadt, was entweder nahelegt, dass er die Geschichte in ganzer Länge mitgeteilt bekam, oder dass er über die Talente eines Romanautors verfügte. Dieser ausgedehnte Bericht über die prunkvollen Gebäude mit heißen und kalten Brunnen, kommunale Speisesääle und steinerne Mauern, die mit wertvollen Metallen überzogen waren, hat seit mehr als zweitausend Jahren Generationen von Lesern fasziniert.
  
But eventually, says Critias, the Atlantians began to lose the wisdom and virtue they inherited from the god, and became greedy, corrupt and domineering. Then Zeus decided to teach them a lesson. So he called all the gods together...
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Doch schließlich, sagt Kritias, begannen die [[Atlantier]] die Weisheit und Tugend zu verlieren, welche sie von der Gottheit geerbt hatten, und sie wurden habgierig, korrupt und tyrannisch. Da beschloss Zeus, ihnen eine Lektion zu erteilen. So rief er alle Götter zusammen...
  
 
Und hier bricht [[Plato]]s Erzählung frustrierender Weise ab. Er hat den [[Kritias]] nie vervollständigt, oder den dritten Dialog geschrieben, welcher die Trilogie Hermokrates vervollständigt hätte. Aber vermutlich dürfen wir annehmen, dass die letztendliche Bestrafung der [[Atlanter]] in der Zerstörung ihres Kontinents bestand.
 
Und hier bricht [[Plato]]s Erzählung frustrierender Weise ab. Er hat den [[Kritias]] nie vervollständigt, oder den dritten Dialog geschrieben, welcher die Trilogie Hermokrates vervollständigt hätte. Aber vermutlich dürfen wir annehmen, dass die letztendliche Bestrafung der [[Atlanter]] in der Zerstörung ihres Kontinents bestand.
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Viele spätere Gelehrte und Kommentatoren nahmen an, dass [[Atlantis]] ein Mythos sei, oder dass [[Plato]] es als politische Allegorie gemeint habe: sogar über [[Plato]]s Schuler [[Aristoteles]] ist verzeichnet, er habe nicht daran geglaubt, aber dies erscheint kaum wahrscheinlich. Der [[Timaios|Timaeus]], der Dialog, in welchem er [Platon; d.Ü.] die Geschichte zu erzählen beginnt, ist eines seiner ambitioniertesten Werke; sein Übersetzer Jowett nannte es "''den großartigsten effort of the human mind to conceive the world as a whole which the genius of antiquity has bequeathed to us.''" So erscheint es unwahrscheinlich, dass [[Plato]] sich dafür entschied, mitten hinein ein Märchen zu packen; wahrscheinlicher ist, dass er die Geschichte für zukünftige Generationen erhalten wollte.
 
Viele spätere Gelehrte und Kommentatoren nahmen an, dass [[Atlantis]] ein Mythos sei, oder dass [[Plato]] es als politische Allegorie gemeint habe: sogar über [[Plato]]s Schuler [[Aristoteles]] ist verzeichnet, er habe nicht daran geglaubt, aber dies erscheint kaum wahrscheinlich. Der [[Timaios|Timaeus]], der Dialog, in welchem er [Platon; d.Ü.] die Geschichte zu erzählen beginnt, ist eines seiner ambitioniertesten Werke; sein Übersetzer Jowett nannte es "''den großartigsten effort of the human mind to conceive the world as a whole which the genius of antiquity has bequeathed to us.''" So erscheint es unwahrscheinlich, dass [[Plato]] sich dafür entschied, mitten hinein ein Märchen zu packen; wahrscheinlicher ist, dass er die Geschichte für zukünftige Generationen erhalten wollte.
  
Über mehr als zwei Jahrtausende hinweg blieb der Bericht über [[Atlantis]] a merely interesting curiosity. But in the late nineteenth century an American congressman named Ignatius Donnelly became fascinated by it, and the result was a book called Atlantis, the Antediluvian World (1882), which became a bestseller and has been in print ever since. Even a century later, the book remains surprisingly readable and up to date. Donnelly asks whether it is possible that Plato was recording a real catastrophe, and concludes that it was. He points out that modern earthquakes and volcanic eruptions have caused tremendous damage, and that there is evidence that the continent of Australia is the only visible part of a continent that stretched from Africa to the Pacific, and which scientists have named Lemuria. (Lemuria was named by the zoologist L.P. Sclater, who noted that lemurs existed from Africa to Madagascar, and suggested that a single land mass had once connected the two.)
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Über mehr als zwei Jahrtausende hinweg blieb der Bericht über [[Atlantis]] lediglich eine interessante Kuriosität. Doch im späten neunzehnten Jahrhundert ließ sich ein amerikanischer Kongressabgeordneter namens [[Ignatius Donnelly - 'Vater' der modernen Atlantisforschung|Ignatius Donnelly]] von ihm faszinieren, und das Ergebnis war ein Buch mit dem Titel [http://books.google.de/books?id=3I458x1OO8EC&printsec=frontcover&dq=Atlantis,+the+Antediluvian+World&cd=1#v=onepage&q=&f=false Atlantis, the Antediluvian World] (1882), das ein Bestseller wurde, und seither immer wieder neu aufgelegt wird. Selbst ein Jahrhundert später lässt sich dieses Buch überraschend gut lesen und erscheint ''up to date''. [[Ignatius Donnelly - 'Vater' der modernen Atlantisforschung|Donnelly]] fragt, ob es möglich sei, dass [[Plato]] über eine reale Katastrophe berichtet habe, und kommt zu dem Ergebnis, dass dies der Fall sei. Er hebt hervor, dass auch heutige Erdbeben und Vulkanausbrüche furchtbare Schäden verursacht haben, und dass es Hinweise darauf gebe, [[Australien aus alternativ-historischer Sicht|Australien]] sei nur der sichtbare Teil eines Kontinents, welcher sich von [[Atlantis in (Nord-)Afrika - die afro-atlantologische Schule|Afrika]] bis zum [[Die prähistorische Welt des 'Stillen Ozeans'|Pazifik]] erstreckt habe, und den Wissenschaftler als [[Lemuria]] bezeichnet haben. ([[Lemuria]] erhielt seinen Namen von dem Zoologen [http://de.wikipedia.org/wiki/Philip_Lutley_Sclater P.L. Sclater], dem auffiel, dass [http://de.wikipedia.org/wiki/Lemuren Lemuren] von [[Atlantis in (Nord-)Afrika - die afro-atlantologische Schule|Afrika]] bis hin nach [http://de.wikipedia.org/wiki/Madagaskar Madagaskar] existieren, und daraus den Schluss zog, einst habe es eine große Landmasse gegeben, welche die beiden miteinander verband.)
  
Donnelly also studied flood legends from Egypt to Mexico, pointing out their similarities, and indicated all kinds of affinities connecting artifacts from both sides of the Atlantic. He notes that there is a mid-Atlantic ridge, and that the Azores seem to be the mountain-tops of some large submerged island. Donnelly’s knowledge of geology, geography, cultural history and linguistics appears encyclopedic. The British prime minister Gladstone was so impressed by the book that he tried to persuade the cabinet to allot funds to send a ship to trace the outlines of Atlantis. (He failed.)
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[[Ignatius Donnelly - 'Vater' der modernen Atlantisforschung|Donnelly]] studierte zudem [[Sintflut|Sintflutlegenden]] von [[Die Ägypter - Erben eines uralten Wissens|Ägypten]] bis [[Atlantis in Mexiko - die Theorie des Gene D. Matlock|Mexiko]], pointing out their similarities, and indicated all kinds of affinities connecting artifacts from both sides of the Atlantic. He notes that there is a mid-Atlantic ridge, and that the Azores seem to be the mountain-tops of some large submerged island. Donnelly’s knowledge of geology, geography, cultural history and linguistics appears encyclopedic. The British prime minister Gladstone was so impressed by the book that he tried to persuade the cabinet to allot funds to send a ship to trace the outlines von [[Atlantis]]. (He failed.)
  
 
Writing seventy years later in his book Lost Continents, the American writer L. Sprague de Camp commented on this impressive theory: "Most of Donnelly’s statements of facts, to tell the truth, either were wrong when he made them, or have been disproved by subsequent discoveries." And he goes on to say: "It is not true, as he stated, that the Peruvian Indians had a system of writing, that the cotton plants native to the New and Old Worlds belong to the same species, that Egyptian civilization sprang suddenly into being, or that Hannibal used gunpowder in his military operations..." De Camp demonstrates that Donnelly’s scholarship is not as reliable as it looks; but there is still a great deal in the 490-page book that he leaves unchallenged.
 
Writing seventy years later in his book Lost Continents, the American writer L. Sprague de Camp commented on this impressive theory: "Most of Donnelly’s statements of facts, to tell the truth, either were wrong when he made them, or have been disproved by subsequent discoveries." And he goes on to say: "It is not true, as he stated, that the Peruvian Indians had a system of writing, that the cotton plants native to the New and Old Worlds belong to the same species, that Egyptian civilization sprang suddenly into being, or that Hannibal used gunpowder in his military operations..." De Camp demonstrates that Donnelly’s scholarship is not as reliable as it looks; but there is still a great deal in the 490-page book that he leaves unchallenged.
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After a shattering expose in which she was declared a fraud, Blavatsky returned to London and died of Bright’s disease at the age of 60 in 1891. She left behind a manuscript that was even larger and more confusing than Isis Unveiled, a book called The Secret Doctrine. This is a commentary on a mystical work called The Book of Dzyan, allegedly written in Atlantis in the Senzar language, and it explains that humans are not the first intelligent race on earth. According to Madame Blavatsky, all knowledge of the past is imprinted on a kind of psychic ether called Akasa, and this knowledge is called the Akasic (alternatively, Akashic) records. She also claims that the survivors of Atlantis peopled Egypt and built the pyramids about a hundred thousand years ago.
 
After a shattering expose in which she was declared a fraud, Blavatsky returned to London and died of Bright’s disease at the age of 60 in 1891. She left behind a manuscript that was even larger and more confusing than Isis Unveiled, a book called The Secret Doctrine. This is a commentary on a mystical work called The Book of Dzyan, allegedly written in Atlantis in the Senzar language, and it explains that humans are not the first intelligent race on earth. According to Madame Blavatsky, all knowledge of the past is imprinted on a kind of psychic ether called Akasa, and this knowledge is called the Akasic (alternatively, Akashic) records. She also claims that the survivors of Atlantis peopled Egypt and built the pyramids about a hundred thousand years ago.
  
A rather more credible theory of Atlantis was propounded in the late 1960s by a Greek archaeologist, Angelos Galanopoulos, based on the discoveries of Spyridon Marinatos on the island of Santorini or Thera, in the Mediterranean. Around the year 1500 BCE a tremendous volcanic explosion ripped apart Santorini, and probably destroyed most of the civilization of the Greek islands, the coastal regions of eastern Greece, and of northern Crete. This, Galanopoulos suggests, was the catastrophe that destroyed Atlantis. But surely the date is wrong? The destruction of Santorini took place a mere nine hundred years before Solon, not nine thousand. This is the essence of the argument -- Galanopoulos believes that a scribe accidentally multiplied all figures by ten. He points out that all Plato’s figures seem far too large. The 10,000 stadia (1,150 mile) ditch around the plain would stretch around modern London twenty times. The width and depth of the canal 300 feet wide and 100 feet deep seems absurd; surely 30 feet by 10 feet would be more likely? As to the plain behind the city, 23 by 34 miles would be a more reasonable size than 230 by 340 miles. If all Plato’s figures are reduced this way, then Santorini begins to sound altogether more like [[Atlantis]], although Galanopoulos suggests that the Atlantian civilization stretched all over the Mediterranean, and that Crete itself was probably the Royal City. And how could such a mistake come about? Galanopoulos suggests that the Greek copyist mistook the Egyptian symbol for 100 -- a coiled rope -- for the symbol for 1,000 -- a lotus flower.
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Eine weitaus glaubwürdigere Theorie zu [[Atlantis]] wurde in den späten 1960ern von einem griechischen Archäologen, [[Das minoische Atlantis des Dr. Angelos Galanopulos (Teil I)|Angelos Galanopoulos]], vorgelegt, basierend auf den Entdeckungen von [[Spyridon Marinatos]] auf der Insel Santorin oder Thera im Mittelmeer. Um das Jahr 1500 v. Chr. herum zerriss ein furchtbarer Vulkanausbruch Santorin, und zerstörte vermutlich einen Großteil der Zivilisation der griechischen Inseln, der Küstenregionen des östlichen Griechenland, und des nördlichen Kreta. Dies, so legt [[Das minoische Atlantis des Dr. Angelos Galanopulos (Teil I)|Galanopoulos]] nahe, sei die Katastrophe gewesen, die [[Atlantis]] zerstörte. Aber was ist mit der falschen Datierung? Die Zerstörung von Santorin fand gerade einmal neunhundert Jahre vor [[Solon]] statt, nicht neuntausend. Dies ist der zentrale strittige Punkt - [[Das minoische Atlantis des Dr. Angelos Galanopulos (Teil I)|Galanopoulos]] glaubt, dass ein Schreiber versehentlich alle Zahlenangaben [im ägyptischen Originalbericht; d. Ü.] mit zehn multiplizierte. Er hebt hervor, dass alle Zahlenangaben [[Plato]]s viel zu groß erscheinen. Der 10.000 Stadien (1150 Meilen) lange Kanal um die Ebene herum würde das moderne London um mehr als das Zwanzigfache umspannen. Die Breite und Tiefe der 300 Fuß breiten und 100 Fuß tiefen Kanäle erscheint [ihm; d. Ü.] absurd; wären 30 Fuß und 10 Fuß nicht viel wahrscheinlicher? Bezüglich der Ebene hinter der Stadt seien 23 mal 34 Meilen eine weitaus vernünftiger Größe als 230 mal 340 Meilen. Wenn man alle Zahlenangaben [[Plato]]s auf diese Weise reduziert, dann beginnt Santorin sich schon eher nach [[Atlantis]] anzuhören, wobei [[Das minoische Atlantis des Dr. Angelos Galanopulos (Teil I)|Galanopoulos]] annimmt, dass die [[Atlantiden|atlantidische]] Zivilisation sich über den gesamten [[Mittelmeer-Raum]] erstreckt habe, und dass Kreta selbst vermutlich die Königsstadt war. Und wie könnte ein solcher Irrtum aufgekommen sein? [[Das minoische Atlantis des Dr. Angelos Galanopulos (Teil I)|Galanopoulos]] glaubt, dass der griechische Kopsit das ägyptische Symbol für 100 - ein geringeltes Seil [orig.: "''coiled rope''"; d. Ü.] - mit dem Symbol für 1000 - eine Lotusblüte - verwechselt habe. <ref>Red. Anmerkung: Einen solchen, von [[Das minoische Atlantis des Dr. Angelos Galanopulos (Teil I)|Galanopulos]] 'aus dem Hut gezauberten', "Kopisten" hat es allerdings überhaupt nicht gegeben. [[Platon]] selbst erklärt nämlich im Dialog [[Kritias]] (112e-113a), dass es [[Solon]] höchstpersönlich gewesen sei, der die Übertragungen aus den ägyptischen Schriften ins Griechische vorgenommen habe ([[Platon]] hebt dabei speziell auf die Namen ab). Eine ägyptische Text-Version des [[Atlantisbericht]]s hat außer [[Solon]] offenbar nie ein anderer Hellene zu sehen bekommen. Aus [[Atlantologie|atlantologischem]] Blickwinkel ist [[Das minoische Atlantis des Dr. Angelos Galanopulos (Teil I)|Galanopulos´]] Argumentation somit unhaltbar und stellt einen unzulässigen Versuch dar, Widersprüche zwischen seinem Lokalisierungs-Modell und dem [[Atlantisbericht]] 'weg zu konstruieren'!</ref>
  
 
Es gibt nur einen größeren Einwand gegen diese Theorie: [[Plato]] erklärt eindeutig, dass [[Atlantis]] jenseits der [[Säulen des Herakles|Säulen des Herkules]] lag. Galanopoulos argumentiert, dass Herkules die meisten seiner Aufgaben auf dem Peloponnese löste, und dass die [[Säulen des Herkules]] gut auf die beiden Vorgebirge im äußersten Süden Griechenlands, [http://de.wikipedia.org/wiki/Kap_Matapan Kap Matapan] und [http://de.wikipedia.org/wiki/Kap_Malea Kap Malea]. Doch [[Plato]] sagt deutlich: "''Sie ''[die Atlantier]'' kontrollierten ... das Land innerhalb der Säulen bis hin nach Ägypten und Tyrrhenien.''" Und keine noch so revisionistische Geographie kann Ägypten und Etrurien in die Vorgebirge Griechenlands verschieben. Somit muss eine weitere faszinierende Theorie widerstrebend aufgegeben werden.
 
Es gibt nur einen größeren Einwand gegen diese Theorie: [[Plato]] erklärt eindeutig, dass [[Atlantis]] jenseits der [[Säulen des Herakles|Säulen des Herkules]] lag. Galanopoulos argumentiert, dass Herkules die meisten seiner Aufgaben auf dem Peloponnese löste, und dass die [[Säulen des Herkules]] gut auf die beiden Vorgebirge im äußersten Süden Griechenlands, [http://de.wikipedia.org/wiki/Kap_Matapan Kap Matapan] und [http://de.wikipedia.org/wiki/Kap_Malea Kap Malea]. Doch [[Plato]] sagt deutlich: "''Sie ''[die Atlantier]'' kontrollierten ... das Land innerhalb der Säulen bis hin nach Ägypten und Tyrrhenien.''" Und keine noch so revisionistische Geographie kann Ägypten und Etrurien in die Vorgebirge Griechenlands verschieben. Somit muss eine weitere faszinierende Theorie widerstrebend aufgegeben werden.
  
Nach [[Edgar Cayce - der Schlafende Prophet|Edgar Cayce]] erstreckte [[Atlantis]] sich von der Sargasso-See bis zu den [[Atlantis auf den Azoren?|Azoren]], und hatte in etwa die Größe von [[Europa]]. Es habe zwei Perioden der Zerstörung erlebt, und während der ersten sei sein Festland in zwei einzelne Inseln zerteilt worden. Der finale Untergang ereignete sich, wie von [[Plato]] berichtet, etwa 10.000 v. Chr., und die letzte Stelle, die versank, habe in der Nähe der Bahamas gelegen. Er behauptete, es existieren noch an drei Stellen auf der Welt Archive mit Informationen über [[Atlantis]], eines davon in Ägypten. Im Juni 1940 sagte Cayce voraus, dass eine [[Poseidia]] genannte Insel wieder auftauchen würde: "''erwartet es um ‘68 oder ‘69.''" Ereignen würde sich dies im Gebiet der Bahamas.
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Nach [[Edgar Cayce - der Schlafende Prophet|Edgar Cayce]] erstreckte [[Atlantis]] sich von der Sargasso-See bis zu den [[Atlantis auf den Azoren?|Azoren]], und hatte in etwa die Größe von [[Europa]]. Es habe zwei Perioden der Zerstörung erlebt, und während der ersten sei sein Festland in zwei einzelne Inseln zerteilt worden. Der finale Untergang ereignete sich, wie von [[Plato]] berichtet, etwa 10.000 v. Chr., und die letzte Stelle, die versank, habe in der Nähe der Bahamas gelegen. Er behauptete, es existieren noch an drei Stellen auf der Welt Archive mit Informationen über [[Atlantis]], eines davon in Ägypten. Im Juni 1940 sagte [[Edgar Cayce - der Schlafende Prophet|Cayce]] voraus, dass eine [[Poseidia]] genannte Insel wieder auftauchen würde: "''erwartet es um ‘68 oder ‘69.''" Ereignen würde sich dies im Gebiet der Bahamas.
  
Im Frühjahr 1969 nahm ein Fremdenführer [orig.: "''fishing guide''"; d. Ü.] mit Namen ''Bonefish Sam'' den Archäologen <ref>Red. Anmerkung: [[Dr. J. Manson Valentine]] war 'Selfmade-Archäologe' und arbeitete im Hauptberuf als Meeresbiologe.</ref> [[Dr. J. Manson Valentine]] mit, um ihm eine Reihe rechteckiger Steine zu zeigen, die in einer Tiefe von zwanzig Fuß im Norden von Bimini, Bahamas, liegen. [[Dr. J. Manson Valentine|Valentine]] war fasziniert davon, dort zwei parallele Steinreihen von etwa 2000 Fuß Länge vorzufinden. Sie wurden bekannt unter dem Namen [[Bimini-Road und die Suche nach Relikten von Atlantis|Bimini Road]]. Wissenschaftler winkten jedoch von Anfang an ab. ''John Hall'', ein Archäologie-Professor aus Miami, erklärte, es handele sich bei ihnen um natürliche Formationen; ''John Gifford'', ein Meeresbiologe, meinte, dass es, sofern die Steine durch "''geologische Belastung''" [orig.: "''geological stress''"; d.Ü.] entstanden seien, weitaus mehr von ihnen über ein größeres Gebiet verteilt sein müssten. Er schlussfolgerte, dass "''keine der Evidenzen einen Eingriff durch Menschen beweiskräftig widerlege.''" Einer der Forscher, [[Dr. David Zink|David Zink]] schrieb ein Buch mit dem Titel ''The Stones of Atlantis'', und hegte keinen Zweifel daran, dass einige der Steine Menschenwerk waren. Tatsächlich handelte es sich bei einem Objekt um einen Kopf aus Stein. Doch selbst wenn sich beweisen ließe, dass die [[Bimini-Road und die Suche nach Relikten von Atlantis|Bimini Road]] Teil einer Tempelanlage gewesen ist, so würde dies noch immer nicht beweisen, dass sie vor mehr als zehntausend Jahren erbaut worden ist; sie könnte auch das Produkt einer weitaus jüngeren Kultur sein.  
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Im Frühjahr 1969 nahm ein Fremdenführer [orig.: "''fishing guide''"; d. Ü.] mit Namen ''Bonefish Sam'' den Archäologen <ref>Red. Anmerkung: [[Dr. J. Manson Valentine]] war 'Selfmade-Archäologe' und arbeitete im Hauptberuf als Meeresbiologe.</ref> [[Dr. J. Manson Valentine]] mit, um ihm eine Reihe rechteckiger Steine zu zeigen, die in einer Tiefe von zwanzig Fuß im Norden von Bimini, Bahamas, liegen. [[Dr. J. Manson Valentine|Valentine]] war fasziniert davon, dort zwei parallele Steinreihen von etwa 2000 Fuß Länge vorzufinden. Sie wurden bekannt unter dem Namen [[Bimini-Road und die Suche nach Relikten von Atlantis|Bimini Road]]. Wissenschaftler winkten jedoch von Anfang an ab. ''John Hall'', ein Archäologie-Professor aus Miami, erklärte, es handele sich bei ihnen um natürliche Formationen; ''John Gifford'', ein Meeresbiologe, meinte, dass es, sofern die Steine durch "''geologische Belastung''" [orig.: "''geological stress''"; d. Ü.] entstanden seien, weitaus mehr von ihnen über ein größeres Gebiet verteilt sein müssten. Er schlussfolgerte, dass "''keine der Evidenzen einen Eingriff durch Menschen beweiskräftig widerlege.''" Einer der Forscher, [[Dr. David Zink|David Zink]] schrieb ein Buch mit dem Titel ''The Stones of Atlantis'', und hegte keinen Zweifel daran, dass einige der Steine Menschenwerk waren. Tatsächlich handelte es sich bei einem Objekt um einen Kopf aus Stein. Doch selbst wenn sich beweisen ließe, dass die [[Bimini-Road und die Suche nach Relikten von Atlantis|Bimini Road]] Teil einer Tempelanlage gewesen ist, so würde dies noch immer nicht beweisen, dass sie vor mehr als zehntausend Jahren erbaut worden ist; sie könnte auch das Produkt einer weitaus jüngeren Kultur sein.  
  
  

Version vom 4. März 2010, 00:02 Uhr

Dieser Beitrag ist noch in Arbeit!

von unserem Gastautor Colin Wilson und Damon Wilson

Abb. 1 Atlantis, das größte Mysterium der Geschichte

Atlantis hat man als größtes aller historischen Rätsel beschrieben. Plato, der um 350 v. Chr. darüber schrieb, war der erste, der über diese große Insel im Atlantischen Ozean berichtete, welche which had vanished "innerhalb eines Tages und einer Nacht" verschwunden sei, und von den Wogen des Atlantik verschlungen wurde.

Platos Bericht in den beiden Dialogen Timaeus und Critias weist die fesselnde Qualität guter Science Fiction auf. Die Story wird dem Poeten und Historiker Kritias in den Mund gelegt, welcher berichtet, wie Solon, der berühmte Athener Gesetzgeber, um etwa 590 v. Chr., nach Sais in Ägypten reiste und dort die Geschichte über Atlantis von einem ägyptischen Priester hörte. Diesem Priester zufolge, war Atlantis bereits eine große Zivilisation, als Athen etwa 9600 v. Chr. gegründet worden sei. Es sei damals "eine Großmacht" gewesen, "die übermütig gegen ganz Europa und Asien losgezogen sei, und welcher eure Stadt Athen ein Ende bereitet habe." Atlantis, sagte der Priester, befand sich "jenseits der Säulen des Herkules" (der Straße von Gibraltar) und war größer als Libyen und Asien zusammengenommen. Es war "ein großes und herrliches Reich", welches Libyen und Europa bis hin nach Tyrrhenien (Etrurien in Mittel-Italien) erobert hatte. Von seinen Alliierten im Stich gelassen, kämpften die Athener alleine gegen Atlantis, und besiegten es schließlich. Dann aber vernichteten heftige Überflutungen und Erdbeben sowohl die Athener als auch die Atlanter, und Atlantis versank während eines einzigen Tages und einer Nacht unter den Wellen.

Im zweiten Dialog, dem Kritias, gibt Plato weitaus detaillierter Informationen über die Geschichte und Geographie des verschollenen Kontinents. Er erzählt, wie Poseidon (Neptun), der Meeresgott, das Volk der Atlanter begründete, indem er zehn Kinder mit einer sterblichen Maid, Kleito, zeugte, welche er auf einem Hügel festhielt, der von Kanälen umgeben war. Die Atlantier waren große Ingenieure und Architekten, die Paläste, Häfen, Tempel und Docks erbauten; ihre Hauptstadt wurde auf dem Hügel errichtet, der von konzentrischen Streifen von Land und Wasser umgeben war, welche durch immense Durchstiche miteinander verbunden waren, groß genug, dass ein Schiff durch sie hindurch fahren konnte. Die Stadt hatte einen Durchmesser von etwa elf Meilen. Ein gewaltiger Kanal, 300 Fuß breit und 100 Fuß tief, verband den äußersten dieser Wasser-Ringe mit dem Meer. Hinter der Stadt befand sich eine Ebene von 230 mal 340 Meilen, und auf ihr bauten Farmer den Bedarf an Nahrungsmitteln der Stadt an. Jenseits der Ebene gab es Berge mit vielen wohlhabenden Dorfbewohnern und mit fruchtbaren Matten sowie mit reichhaltigem Tierbestand. Plato äußert sich äußerst detailliert über die Stadt, was entweder nahelegt, dass er die Geschichte in ganzer Länge mitgeteilt bekam, oder dass er über die Talente eines Romanautors verfügte. Dieser ausgedehnte Bericht über die prunkvollen Gebäude mit heißen und kalten Brunnen, kommunale Speisesääle und steinerne Mauern, die mit wertvollen Metallen überzogen waren, hat seit mehr als zweitausend Jahren Generationen von Lesern fasziniert.

Doch schließlich, sagt Kritias, begannen die Atlantier die Weisheit und Tugend zu verlieren, welche sie von der Gottheit geerbt hatten, und sie wurden habgierig, korrupt und tyrannisch. Da beschloss Zeus, ihnen eine Lektion zu erteilen. So rief er alle Götter zusammen...

Und hier bricht Platos Erzählung frustrierender Weise ab. Er hat den Kritias nie vervollständigt, oder den dritten Dialog geschrieben, welcher die Trilogie Hermokrates vervollständigt hätte. Aber vermutlich dürfen wir annehmen, dass die letztendliche Bestrafung der Atlanter in der Zerstörung ihres Kontinents bestand.

Viele spätere Gelehrte und Kommentatoren nahmen an, dass Atlantis ein Mythos sei, oder dass Plato es als politische Allegorie gemeint habe: sogar über Platos Schuler Aristoteles ist verzeichnet, er habe nicht daran geglaubt, aber dies erscheint kaum wahrscheinlich. Der Timaeus, der Dialog, in welchem er [Platon; d.Ü.] die Geschichte zu erzählen beginnt, ist eines seiner ambitioniertesten Werke; sein Übersetzer Jowett nannte es "den großartigsten effort of the human mind to conceive the world as a whole which the genius of antiquity has bequeathed to us." So erscheint es unwahrscheinlich, dass Plato sich dafür entschied, mitten hinein ein Märchen zu packen; wahrscheinlicher ist, dass er die Geschichte für zukünftige Generationen erhalten wollte.

Über mehr als zwei Jahrtausende hinweg blieb der Bericht über Atlantis lediglich eine interessante Kuriosität. Doch im späten neunzehnten Jahrhundert ließ sich ein amerikanischer Kongressabgeordneter namens Ignatius Donnelly von ihm faszinieren, und das Ergebnis war ein Buch mit dem Titel Atlantis, the Antediluvian World (1882), das ein Bestseller wurde, und seither immer wieder neu aufgelegt wird. Selbst ein Jahrhundert später lässt sich dieses Buch überraschend gut lesen und erscheint up to date. Donnelly fragt, ob es möglich sei, dass Plato über eine reale Katastrophe berichtet habe, und kommt zu dem Ergebnis, dass dies der Fall sei. Er hebt hervor, dass auch heutige Erdbeben und Vulkanausbrüche furchtbare Schäden verursacht haben, und dass es Hinweise darauf gebe, Australien sei nur der sichtbare Teil eines Kontinents, welcher sich von Afrika bis zum Pazifik erstreckt habe, und den Wissenschaftler als Lemuria bezeichnet haben. (Lemuria erhielt seinen Namen von dem Zoologen P.L. Sclater, dem auffiel, dass Lemuren von Afrika bis hin nach Madagaskar existieren, und daraus den Schluss zog, einst habe es eine große Landmasse gegeben, welche die beiden miteinander verband.)

Donnelly studierte zudem Sintflutlegenden von Ägypten bis Mexiko, pointing out their similarities, and indicated all kinds of affinities connecting artifacts from both sides of the Atlantic. He notes that there is a mid-Atlantic ridge, and that the Azores seem to be the mountain-tops of some large submerged island. Donnelly’s knowledge of geology, geography, cultural history and linguistics appears encyclopedic. The British prime minister Gladstone was so impressed by the book that he tried to persuade the cabinet to allot funds to send a ship to trace the outlines von Atlantis. (He failed.)

Writing seventy years later in his book Lost Continents, the American writer L. Sprague de Camp commented on this impressive theory: "Most of Donnelly’s statements of facts, to tell the truth, either were wrong when he made them, or have been disproved by subsequent discoveries." And he goes on to say: "It is not true, as he stated, that the Peruvian Indians had a system of writing, that the cotton plants native to the New and Old Worlds belong to the same species, that Egyptian civilization sprang suddenly into being, or that Hannibal used gunpowder in his military operations..." De Camp demonstrates that Donnelly’s scholarship is not as reliable as it looks; but there is still a great deal in the 490-page book that he leaves unchallenged.

Five years before the publication of Donnelly’s book, the subject of Atlantis has been raised in an immense two-volume work called Isis Unveiled by the Russian occultist Helena Blavatsky, who had dashed off its fifteen hundred pages at a speed that suggests automatic writing. But her comments on Atlantis occupy only one single page of Volume One (593), in which she explains that the inhabitants of Atlantis were the fourth race on earth, and that they were all natural "mediums." Having acquired their knowledge without effort, this people was an easy prey for "the great and invisible dragon" King Thevetat, who corrupted them so that they became "a nation of wicked magicians." They started a war which ended in the submersion of Atlantis...

After a shattering expose in which she was declared a fraud, Blavatsky returned to London and died of Bright’s disease at the age of 60 in 1891. She left behind a manuscript that was even larger and more confusing than Isis Unveiled, a book called The Secret Doctrine. This is a commentary on a mystical work called The Book of Dzyan, allegedly written in Atlantis in the Senzar language, and it explains that humans are not the first intelligent race on earth. According to Madame Blavatsky, all knowledge of the past is imprinted on a kind of psychic ether called Akasa, and this knowledge is called the Akasic (alternatively, Akashic) records. She also claims that the survivors of Atlantis peopled Egypt and built the pyramids about a hundred thousand years ago.

Eine weitaus glaubwürdigere Theorie zu Atlantis wurde in den späten 1960ern von einem griechischen Archäologen, Angelos Galanopoulos, vorgelegt, basierend auf den Entdeckungen von Spyridon Marinatos auf der Insel Santorin oder Thera im Mittelmeer. Um das Jahr 1500 v. Chr. herum zerriss ein furchtbarer Vulkanausbruch Santorin, und zerstörte vermutlich einen Großteil der Zivilisation der griechischen Inseln, der Küstenregionen des östlichen Griechenland, und des nördlichen Kreta. Dies, so legt Galanopoulos nahe, sei die Katastrophe gewesen, die Atlantis zerstörte. Aber was ist mit der falschen Datierung? Die Zerstörung von Santorin fand gerade einmal neunhundert Jahre vor Solon statt, nicht neuntausend. Dies ist der zentrale strittige Punkt - Galanopoulos glaubt, dass ein Schreiber versehentlich alle Zahlenangaben [im ägyptischen Originalbericht; d. Ü.] mit zehn multiplizierte. Er hebt hervor, dass alle Zahlenangaben Platos viel zu groß erscheinen. Der 10.000 Stadien (1150 Meilen) lange Kanal um die Ebene herum würde das moderne London um mehr als das Zwanzigfache umspannen. Die Breite und Tiefe der 300 Fuß breiten und 100 Fuß tiefen Kanäle erscheint [ihm; d. Ü.] absurd; wären 30 Fuß und 10 Fuß nicht viel wahrscheinlicher? Bezüglich der Ebene hinter der Stadt seien 23 mal 34 Meilen eine weitaus vernünftiger Größe als 230 mal 340 Meilen. Wenn man alle Zahlenangaben Platos auf diese Weise reduziert, dann beginnt Santorin sich schon eher nach Atlantis anzuhören, wobei Galanopoulos annimmt, dass die atlantidische Zivilisation sich über den gesamten Mittelmeer-Raum erstreckt habe, und dass Kreta selbst vermutlich die Königsstadt war. Und wie könnte ein solcher Irrtum aufgekommen sein? Galanopoulos glaubt, dass der griechische Kopsit das ägyptische Symbol für 100 - ein geringeltes Seil [orig.: "coiled rope"; d. Ü.] - mit dem Symbol für 1000 - eine Lotusblüte - verwechselt habe. [1]

Es gibt nur einen größeren Einwand gegen diese Theorie: Plato erklärt eindeutig, dass Atlantis jenseits der Säulen des Herkules lag. Galanopoulos argumentiert, dass Herkules die meisten seiner Aufgaben auf dem Peloponnese löste, und dass die Säulen des Herkules gut auf die beiden Vorgebirge im äußersten Süden Griechenlands, Kap Matapan und Kap Malea. Doch Plato sagt deutlich: "Sie [die Atlantier] kontrollierten ... das Land innerhalb der Säulen bis hin nach Ägypten und Tyrrhenien." Und keine noch so revisionistische Geographie kann Ägypten und Etrurien in die Vorgebirge Griechenlands verschieben. Somit muss eine weitere faszinierende Theorie widerstrebend aufgegeben werden.

Nach Edgar Cayce erstreckte Atlantis sich von der Sargasso-See bis zu den Azoren, und hatte in etwa die Größe von Europa. Es habe zwei Perioden der Zerstörung erlebt, und während der ersten sei sein Festland in zwei einzelne Inseln zerteilt worden. Der finale Untergang ereignete sich, wie von Plato berichtet, etwa 10.000 v. Chr., und die letzte Stelle, die versank, habe in der Nähe der Bahamas gelegen. Er behauptete, es existieren noch an drei Stellen auf der Welt Archive mit Informationen über Atlantis, eines davon in Ägypten. Im Juni 1940 sagte Cayce voraus, dass eine Poseidia genannte Insel wieder auftauchen würde: "erwartet es um ‘68 oder ‘69." Ereignen würde sich dies im Gebiet der Bahamas.

Im Frühjahr 1969 nahm ein Fremdenführer [orig.: "fishing guide"; d. Ü.] mit Namen Bonefish Sam den Archäologen [2] Dr. J. Manson Valentine mit, um ihm eine Reihe rechteckiger Steine zu zeigen, die in einer Tiefe von zwanzig Fuß im Norden von Bimini, Bahamas, liegen. Valentine war fasziniert davon, dort zwei parallele Steinreihen von etwa 2000 Fuß Länge vorzufinden. Sie wurden bekannt unter dem Namen Bimini Road. Wissenschaftler winkten jedoch von Anfang an ab. John Hall, ein Archäologie-Professor aus Miami, erklärte, es handele sich bei ihnen um natürliche Formationen; John Gifford, ein Meeresbiologe, meinte, dass es, sofern die Steine durch "geologische Belastung" [orig.: "geological stress"; d. Ü.] entstanden seien, weitaus mehr von ihnen über ein größeres Gebiet verteilt sein müssten. Er schlussfolgerte, dass "keine der Evidenzen einen Eingriff durch Menschen beweiskräftig widerlege." Einer der Forscher, David Zink schrieb ein Buch mit dem Titel The Stones of Atlantis, und hegte keinen Zweifel daran, dass einige der Steine Menschenwerk waren. Tatsächlich handelte es sich bei einem Objekt um einen Kopf aus Stein. Doch selbst wenn sich beweisen ließe, dass die Bimini Road Teil einer Tempelanlage gewesen ist, so würde dies noch immer nicht beweisen, dass sie vor mehr als zehntausend Jahren erbaut worden ist; sie könnte auch das Produkt einer weitaus jüngeren Kultur sein.


Anmerkungen und Quellen

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Dieser Beitrag von Colin Wilson und Damon Wilson erschien online zuerst in englischer Sprache unter dem Titel "Atlantis" bei Morgana´s Observatory (Original-Quelle: The Encyclopedia of Unsolved Mysteries). Übersetzung ins Deutsche und redaktionelle Bearbeitung durch Atlantisforschung.de (2010)

  1. Red. Anmerkung: Einen solchen, von Galanopulos 'aus dem Hut gezauberten', "Kopisten" hat es allerdings überhaupt nicht gegeben. Platon selbst erklärt nämlich im Dialog Kritias (112e-113a), dass es Solon höchstpersönlich gewesen sei, der die Übertragungen aus den ägyptischen Schriften ins Griechische vorgenommen habe (Platon hebt dabei speziell auf die Namen ab). Eine ägyptische Text-Version des Atlantisberichts hat außer Solon offenbar nie ein anderer Hellene zu sehen bekommen. Aus atlantologischem Blickwinkel ist Galanopulos´ Argumentation somit unhaltbar und stellt einen unzulässigen Versuch dar, Widersprüche zwischen seinem Lokalisierungs-Modell und dem Atlantisbericht 'weg zu konstruieren'!
  2. Red. Anmerkung: Dr. J. Manson Valentine war 'Selfmade-Archäologe' und arbeitete im Hauptberuf als Meeresbiologe.


Bild-Quellen

(1) Unbekannte Bild-Quelle

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